Frage:
Sind Parteien ein „Sinn-Bild“ für Konkurrenz?
Sind Parteien ein „Sinn-Bild“ für Konkurrenz?
Sie haben gut erkannt, dass Auftreten,
Programme und politische Intentionen der Parteien im Lande, wenig mit „Miteinander“
zu tun haben. Seltsam ist nur, dass es
keine einzige Partei zu geben scheint, die sich davon unterscheidet. Der
Begriff „Wahlkampf“ kennzeichnet – stellvertretend - für das gesamte
Selbstverständnis der Parteien, dass eine „Kultur des Gegeneinanders“ den „Modus“
abbildet, wie sich Parteien selbst sehen. Sie scheinen gänzlich davon überzeugt
zu sein, dass „Wettbewerb“, „Kampf“ und andere Formen des Gegeneinanders, die
besten Formen seien, um qualifizierte Personen zu finden, die die Partei
repräsentieren bzw. gestalten. Und wenn man es dann geschafft, durch „Auslese“,
Gruppenbildung oder Netzwerke, in „machtvolle“ Funktionen zu kommen, werden
solchermaßen „Amtsinhaber“ schwerlich von solchen „Konkurrenz-Methoden“
ablassen. Sie scheinen doch „Erfolg“ zu verheißen, weshalb daran etwas ändern?
Wen wundert es, wenn die Rituale in
allen Parlamenten nach ähnlichen Mechanismen ablaufen. Von der Bundesebene,
über die Länder, bis hin in die Kommunalpolitik, überall lässt das „Darwin-Prinzip“
(Auslese durch Kampf und Wettbewerb“) grüßen.
Wie könnte man so kühn in der
Annahme sein, dass die Inhalte, für die solcherart „ausleseerfahrene“
Personen stehen, nicht wiederum genau
solche „Wettbewerbs-Inhalte“ widerspiegeln.
Machen Sie selbst die Probe. Schauen
Sie sich Programme von Parteien oder Gesetze an, ob Sie dort Inhalte finden,
die auf eine „Kultur des Miteinanders“ hindeuten. Zugegeben, unter
PR-Gesichtspunkten gibt es einige Hinweise dazu, aber wirkliche Vollzüge, die
andeuten, dass man tatsächlich mehr Kooperation oder Miteinander in unserem
Lande anstrebt, vielleicht sogar die Notwendigkeit erkennt, ein „kooperatives
Defizit“ auszugleichen, dazu wird man nichts finden.
Es kann durchaus sein, dass viele Funktionsträger eher unbewusst so
etwas wie eine „kooperative Erstarrung“ zeigen und bereit wären, sich für mehr
Kooperation gern zu öffnen, sofern man sie dazu herausfordert. Ihre Frage
könnten Sie durchaus mal an Parteien oder Mandatsträger herantragen. Es muss ja
nicht gleich „ganz oben“ beginnen. ….
(Hinweis:
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