Menschen - in Kooperation

Wir sind immer wieder überrascht, wo und mit welch genialen Intentionen, neue (kooperative) Projektideen bereits entstanden bzw. in Vorbereitung sind. Hinweis: Unsere CoopGo-Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig an-gepasst werden. Danke für euere Hilfe zur Gestaltung einer Kooperations-Gesellschaft. Koordination / Redaktion: Gerd K. Schaumann

21.04.2018

Kooperative Entwicklungs Partnerschaften (KEP)



Sie heißen: Integrationsgenossenschaften, Migrationsgenossenschaften oder Entwicklungsgenossenschaften. Alle drei Formen haben etwa einen gleichen Tenor bzw. Zielsetzung. Sie gehen – vereinfacht ausgedrückt -  von folgenden Grundannahmen aus:

A.   Durch fehlende – faire, stetige und wirksame – Kooperation zwischen Entwicklungsländern und Industrieländern sind in den Herkunftsländern Situationen entstanden, die die alleinige Lösungsfähigkeit durch die Entwicklungsländer völlig überforderten und weiterhin überfordern.
B.   Welches auch immer letztlich die ausschlaggebende Ursache sein mag, für die Zuspitzung von Problemlagen in den Entwicklungsländern, letztlich spielt die wirtschaftliche Situation eine zentrale Rolle. So kann man durchaus sagen, dass nur durch einen fairen und nachhaltigen Aufbau funktionierender Wirtschaftsstrukturen in den Herkunftsländern eine dauerhafte Problemlösung möglich wird.
C.   Fluchtbewegungen haben vor allem zwei Hintergründe: a. Die Menschen erkennen keine Chancen für eine zeitnahe Verbesserung der Situation in ihrem Land und b. Sie hoffen darauf, am – vermeintlich – wirtschaftlichen und sozialen (relativen) „Überschuss“ in den „Zielländern“ partizipieren zu können. Dabei ist ihnen durchaus bewusst, dass sie als „Flüchtlinge“ auf nicht unerhebliche Widerstände stoßen werden.
D.   Ein nicht unerheblicher Teil der flüchtenden Menschen gehört jedoch zur Gruppe derer, die notwendig sind, um im Herkunftsland einen wirtschaftlich und sozialen Wandel herbeiführen zu könnten.

Bedauerlicherweise wurde bisher den Menschen in den „Einwanderungsländern“ diese Zusammenhänge nur wenig deutlich gemacht. Auch die Politik hat eher wenig lösungsorientiert gewirkt. …

Die Hauptfragestellung heißt immer noch:

·         Was ist zu tun, um den Menschen aus den Herkunftsländern eine dauerhafte Eingliederung in das Ziel-Land zu ermöglichen?

Und genau dazu gibt es kaum überzeugende Argumente bzw. Konzepte, zumindest keine, die dazu führen könnten, die wachsenden sozialen Spannungen in den Ziel-Ländern abzubauen.

Es scheint – durchaus eher unterbewusst – ein Grundzweifel in der Bevölkerung der Ziel-Länder zu bestehen, dass der (einseitige) Weg in Richtung „Integration“ eher unteroptimal ist. Auch soziale oder ethische Appelle – mögen sie noch so gut gemeint sein - scheinen nicht wirklich überzeugen zu können. …

Deshalb ist eine Sichtweise, die sowohl die aktuelle „Fürsorge“, wie auch die Behebung von Ursachen (wirtschaftlicher und sozialer Aufbau in den Herkunftsländern) nicht nur aktuell politisch überzeugender, sondern auch  entwicklungspolitisch intelligenter.

Bereits vor Jahrzehnten mahnte dies Willy Brandt nachhaltig an. Er sprach von „Interdependenz“ also wechselseitigen Abhängigkeit zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern
.
Genau in einer solchen Situation – in der die Folgen verdrängter Interdependenz deutlich werden - befinden wir uns derzeit. …

Die Sichtweise der „Interdependenz“ wird bei den Konzepten „Integrations-, Migrations- oder Entwicklungsgenossenschaften“ zugrunde gelegt.
Diese Konzepte folgen sozusagen der „Brandtschen Inerdependenz Theorie“ und entwickeln daraus ein Konzept zum Auf- und Ausbau „kooperativer Entwicklungspartnerschaften (KEP)“. Diese „Entwicklungs-Partnerschaften“ Sie sind quasi der praktische Vollzug, um mit „Interdependenzen“ intelligent , d.h.  lösungsorientiert umzugehen. …

Wiederum – leicht vereinfacht – geht das Konzept von folgenden Schritten aus:

a.    Herkunftsländerbezogen werden Bedarfsanalysen gefertigt, die konkret Antwort geben sollen über die wichtigsten Bereiche, die für eine wirtschaftliche Restrukturierung des jeweiligen Entwicklungslandes erforderlich sind. Gleichzeitigg wird dazu das Qualifikationspotenzial ermittelt. Danach wird untersucht, ob dazu im eigenen Lande oder in Verbindung mit den „Ziel-Ländern“ das (wahrscheinlich) fehlende „Now How“ (personell und qualifikatorisch) systematisch erzeugt werden kann.
b.    In den Ziel-Ländern wird gleichzeitig das Konzeot „Kooperative EntwicklungsPartnerschaft (KEP)“ dadurch zu realisieren begonnen, dass man – ebenfalls herkunftsländerbezogen – systematisch beginnt, „Einwanderer“ anzusprechen, auszuwählen und sowohl fachbezogen, wie auch unternehmerisch,  zu qualifizieren.
c.    Mindestens in jedem Bundesland kann inzwischen eine Art „Informations-Leitstelle“ entstehen, die die Interessen und das  Qualifikationsprofil der Migranten ermittelt.
d.   In Abstimmung mit Kammern, Verbänden und vor allem Handwerksbetrieben wird ein besonderes „Berufsbildungskonzept für kooperative EntwicklungsPartnerschaften“ erstellt, das Elemente zur partnerschaftlichen Unternehmensführung beinhalten müsste.  
e.    Zügig sollte mit dem konkreten Aufbau von „Entwicklungs-Genossenschaften“ (oder auch Integration- bzw. Migrations-Genossenschaften genannt) begonnen werden, damit die Teilnehmer (Migranten) von Anfang – praxisnah - lernen,  berufliches und unternehmerisches Wissen zu vereinen. …

Solche Genossenschaften sind i.d.R. „multikulturell“ durchmischt und haben etwa folgenden Förderzweck:

·         Die Förderung der wirtschaftlichen, sozialen, beruflichen, unternehmerischen und entwicklungsspezifischen Interessen der Mitglieder.

Die Bereitschaft aller Teilnehmer sollte von Anfang bestehen, verbindlich Verantwortung auch für den Aufbau der Wirtschaft ihres Herkunftslandes zu übernehmen.

Die Bereitschaft der Genossenschaften sollte verbindlich bereit darin bestehen, in den Herkunftsländern Niederlassungen aufzubauen und den notwendigen Now How-Transfer offen zu organisieren. …

Da das Konzept „EntwicklungsGenossenschaften“ wesentliche Aufgaben integriert, die üblicherweise als „Staatsaufgaben“ zu bezeichnen sind, würde sich anbieten, sowohl ein eigenes Förderprogramm dazu zu entwickeln, wie auch dem zuständigen Bundesministerium für Entwicklungszusammenarbeit die Gesamt-Koordinattion zwar zu übertragen, jedoch die Umsetzung selbstorganisaiert durchzuführen. Hier könnten sowohl die Kammern als auch die genossenschaftlichen Verbände mitwirken.

Herr Raiffeisen würde stolz sein, in dieser Form seine Grundidee (Was der Einzelne nicht schafft, das schafft die Gemeinschaft) gelöst zu wissen …

(Hinweis: Die Beantwortung von Fragen hat sich bestens bewährt, weil der praktische Nutzen im Vordergrund steht. Sofern Sie keine Veröffentlichung wünschen, teilen Sie uns dies bitte mit.
Für weitere Informationen könnten auch folgende „Quellen“ von Interesse sein: www.CoopGo.de, www.GenoNachrichten.de , www.GenoBild.de www.ModernesGenossenschaftswesen.de )


14.04.2018

Genossenschaften - Karpfen in einem Hai-Teich ...



Frage:

Ich bin Vorstand in einer Genossenschaft. Wir versuchen zwischen den Mitgliedern und Beschäftigten ein kooperatives Betriebsklima zu pflegen. Die guten Ansätze werden jedoch immer wieder gestört, weil das „Konkurrenz-Klima“ von draußen immer wieder die Sicht- und Handlungsweise in unserer Genossenschaft beeinflusst. Kann man überhaupt wirklich etwas verändern, solange das wirtschaftliche Umfeld ganz nach den Mustern „jeder gegen jeden“ funktioniert …?

Zunächst sieht es wirklich so aus, dass man eigentlich keine „Insel“ aufrechterhalten kann, wenn sich draußen ständig alles um „jeder frisst jeden“ dreht. Dann werden die kooperativen Ansätzen schnell wieder durch den „Alltag“ eingeholt.
Es ist wirklich eine Kunst, in einer dominant auf „Gegeneinander“ angelegten Gesellschaft, bewusst ein erfolgreiches Miteinander zu organisieren und aufrecht zu erhalten….

Wir empfinden es irgendwie seltsam, wenn die Verbände im Genossenschaftswesen sich hierzu einfach nicht äußern und keine eigenen Initiativen ergreifen, um dies intern und extern bewusst zu machen. Wahrscheinlich ist ihnen selbst nicht bewusst, dass Kooperation „Qualität“ heißt vor allem auf die beteiligten Menschen bezogen

Nehmen wir das Beispiel „Selbstverantwortung“, eine der wichtigsten Grundlagen, um in Kooperationen erfolgreich zu sein. Es mag sein, dass diese Vokabel des Öfteren in Gesprächen und Diskussionen fällt, aber systematisch zum „Leben erweckt“ wird sie eigentlich bisher kaum. Die Vokabel „verkommt“ zur intellektuellen Phrase …
Das fängt bereits bei der „Personalauswahl“ an. Natürlich wird in Stellenanzeigen gern der Satz gebraucht, das man „selbstverantwortliches Arbeiten“ von einem Bewerber erwarte. Aber was genau ist das – und vor allem in einer Genossenschaft? …

So verwundert es dann letztlich nicht, dass es kaum Unterschiede zwischen Management in Kooperationen oder dem Management in Konkurrenzunternehmen gibt. Man spricht gern vom „WIR“, eher weil es irgendwie „chick“ ist, aber wirklich umgesetzt wird so etwas kaum.
Nun, zur „Entlastung“ könnte man sagen, dass es spezielle Aus- oder Weiterbildungsnagebote für Genossenschaften kaum gibt. Es sind eher „Anpassungsangebote“, statt „kooperative Innovationen“.

Einverstanden, es gibt wohl eher keine Angebote, die wirklich die Spezialität von Genossenschaften bzw. Kooperationen  im Auge haben, weil es (noch) keine Nachfrage zu geben scheint. Das heißt jedoch nicht, das Problem einfach zu ignorieren.

Aber wie viele Manager oder Aufsichtsräte haben dazu wohl so etwas wie ein „Problembewusstsein“? Gäbe es davon einige oder gar mehrere, würde es solche Seminar-Angebote wohl geben …

Nun, es ist sicherlich auch nicht ganz leicht, kooperativ zu managen, wenn seitens der Mitwirkenden (Mitglieder, Mitarbeiter) kaum nachvollzogen werden kann, was „Kooperation“ eigentlich heißt und an tatsächlicher Veränderung vor allem von jedem Teilnehmer erwartet wird …

Genossenschaften sind derzeit wie „Karpfen“, die in einem „Hai-Teich“ (Konkurrenz) leben und mit den „Spiel-Regeln“ der „Gegeneinander-Wirtschaft“ irgendwie klarkommen müssen. …

Die täglichen Erfahrungen der Menschen in Genossenschaften – Familie, Medien, Umfeld, usw. – gehen noch strikt in Richtung „Konkurrenz“. Es dominiert auf allen „Kanälen“ noch immer lautstark der „Jubel“ pro Konkurrenz. Sendungen wie „Deutschland sucht den besten Startup“ sind eigentlich nur „überholter Konkurrismus“, denn ihnen fehlt jeder kooperative Bezug oder kooperative Gesamtverantwortung.  

Selbst die Religionen/Kirchen leisten für einen kooperativen Wandel eher wenig Ergiebiges, obwohl es anders aussieht. Die "Kooperationen" zwischen den Menschen und ihrem Ursprung (Gott) sind bisher mehr „konkurrierenden“, als wirklich „kooperativ“ dargestellt. Das „jüngste Gericht“ könnte auch ganz anders gemeint sein, wie es meist – angstvoll – dargestellt wird.

Wir sprechen dennoch inzwischen – durchaus überzeugt – von einer kooperativen Zeitenwende, auch wenn dies nicht immer gleich sichtbar ist. …

Wir können Ihnen nur empfehlen, Ihre Genossenschafts-Teilnehmer (Mitglieder, Mitarbeiter aber auch Kunden!) bereits jetzt als „Coop-Partner“ zu sehen und entsprechend zu behandeln.

Alles beginnt bei den Gedanken und vor allem den Gefühlen. Das ist in Zukunft die wahre ENERGIE, die über Erfolg oder dem Gegenteil davon entscheidet. Wir sind davon überzeugt, dass Genossenschaften einfach über das kraftvollere Potenzial verfügen, sofern sie wirklich kooperativ nach innen und außen „senden“. …        

Nichts hält Genossenschaften davon ab, sich bereits jetzt als „kooperative Vorbilder“ auszuweisen, sozusagen die „Zukunft“ vorwegzunehmen.

Beginnen Sie doch einfach mal mit einer „Überraschung“ und fragen Sie Ihre Mitwirkenden: „Woher kommen eure Gedanken?“ Und wieviel davon sind für euch wirklich angenehm oder nützlich“ …

Warum so etwas?

Ganz einfach deswegen, weil die Mitwirkende/r in einer Genossenschaft im Mittelpunkt des Interesses stehen müssen. Nur dann ergeben sich die benötigten „WirKraft-Vorteile“…      

09.04.2018

„Weg frei“ – Jetzt Volksbanken verschmelzen!? (Teil 1)



Frage:

In unserer Gemeinde geht das Gerücht um, dass die Volkbank-Filiale demnächst geschlossen werden und „unsere“ Volksbank danach verschmolzen werden soll.
Inzwischen sind tatsächlich Diskussionen in Gang gekommen, sich gegen eine Verschmelzung massiv zu wehren.

Da wir gerade die Gründung einer Bürgergenossenschaft vorbereiten, ist das Thema hochinteressant. Einige Mitglieder der Gründungsgruppe vertreten sogar die Meinung, dass die „Volkbanken-Fusion“ eine große Chance für unseren Ort wäre. Das sind die – recht umstrittenen -  Hauptargumente der Befürworter einer Verschmelzung:

A.   Das Geld bleibt im Dorf, wenn verschmolzen wird und kann für sinnvolle Projekte genutzt werden.
B.   Banken in dieser Form haben sowieso keine lange Lebenszeit mehr.
C.   Die Geldversorgung kann auch durch unsere Bürgergenossenschaft sichergestellt werden. Wir nennen sie dann halt Bürgerbank.
D.   Raiffeisen hat damals „Darlehnskassen“ gegründet, um den „Zinswucher“ zu bekämpfen. Heute würde er Wohnungen bauen und Bauland kaufen, um den „Mietwucher“ zu bekämpfen. Genau damit soll sich unsere Bürgergenossenschaft – die auch „Wohnungsbau für Bürger“ organisieren soll -  befassen.

Könnten Sie uns zu dieser verwirrenden Diskussion einige Hinweise geben? 


Antworten

Sie haben sozusagen in ein „Wespennest“ gestochen. …

In der Tat scheinen die Verbände der Volks- und Raiffeisenbanken eine eher unverständliche Politik der Bankenverschmelzung zu betreiben.
(Hinweis: Wenn wir künftig von Raiffeisen- und Volksbanken sprechen, nutzen wir zur Vereinfachung den Begriff „Raiffeisenbank“, um damit bewusst an das „Denken“ von Friedrich Wilhelm Raiffeisen zu erinnern. – Er gründete damals die Darlehnskassen als Antwort auf die ländliche Not, vor allem den bestehenden „Zinswucher“ gegen die Landbevölkerung zu beenden).

Wo letztlich diese „Verschmelzungs-Strategie“ hinführt – und diese Antwort  könnte Sie überraschen – ist aus unserer Sicht eher nachrangig.
Ob es schlussendlich pro Bundesland nur noch eine, zwei oder auch keine „Groß-Raiffeisenbank“ mehr gibt,  ist relativ unbedeutend. Wir vermuten eher, sogar, dass die „Verbandsstrategen“ auf – nur noch - eine einzige „Raiffeisen-Deutschland-Bank“ hinarbeiten. …

Was wir jetzt sagen, wird vermutlich das „Herzblut“ eines jeden überzeugten, idealisierten „Raiffeisen-Banken-Mitglieds“ gefrieren lassen…

Wir argumentieren z.B. recht deutlich gegen das, was den Menschen derzeit „verklärt“  im „Raiffeisen-Jahr“ – in Sachen Bankgenossenschaften - verkauft wird.
So etwas könnte quasi „gleichgültig“ zu klingen. Aber wir betonen ausdrücklich „könnte“, denn wir werden zeigen, was – sofern Herr Raiffeisen heute (wieder) auftauchte – dieser eigentlich – genossenschaftlich - lösen würde. So wäre es wahrscheinlich sein Hauptanliegen, den – gerade jetzt so wichtigen – Bank-Genossenschaftsgedanken im „hier und heute“ - zukunftsfähig ausrichten.

Seine Darlehnskassen hatten damals eine immense Bedeutung.

Wäre zu fragen, worin denn heute (noch) die Bedeutung dessen liegt, was man aus dieser guten  „Darlehnskassen-Idee“ inzwischen gemacht hat? Und noch wichtiger wäre zu fragen, wofür die heutige “Raiffeisen-Bank-Idee“ steht und erst Recht, wofür sie morgen dienen soll?

Es sollte uns nachdenklich machen, wenn der „Darlehns-Kassen-Banker“ Raiffeisen geehrt wird, alle Festredner nur von der Bedeutung und Wichtigkeit von „Genossenschaften“ (ganz allgemein) sprechen, nicht aber von der Bedeutung von „Raiffeisen-Genossenschaftsbanken“.

Selbst dem „Schirmherrn“ des Raiffeisen-Jahres 2018, dem Bundespräsidenten, fällt dazu nichts ein. Und es wird noch „besser“. Die „Hauptsponsoren“ des Raiffeisenjahres (Banken, Verbände, Stiftungen) hätten ganz sicher nicht vergessen, die Bedeutung der Raiffeisenbanken für die Zukunft des deutschen Genossenschaftswesen zu erwähnen, wenn es denn eine solche gäbe?   

Selbst das „Grundlagenpapier“ der Raiffeisen-Nachfolger zum 200. Geburtstag ihres Namensgebers, die „Westerwälder Erklärung“ mogelt sich ganz elegant um Aussagen zur Bedeutung des „Raiffeisen-Bankenwesens“ herum. …

Auch die „Kaderschmiede“ des deutschen Genossenschaftsbanken-Wesens, die ADG (Montabaur) bereitet sich auf Neuauslastung – genannt  Modernisierung - vor. Könnte man erkannt haben, dass der Ausbildungsbedarf für Genossenschaftsbanken immer geringer wird, weil es immer weniger „Bankkaufleute“, etc. geben wird. Man beginnt neue „Produkte“ zu finden, um Auslastung zu schaffen. So entstand  z.B.. die Idee „Genopreneurship“ (Gründung von Genossenschaften), stark gesponsert von der Finanzstruktur der Raiffeisen-Verbände 

Deshalb prognostizieren wir: Die obersten Verbandsstrategen im Raiffeisen-Banken-Sektor verfolgen beharrlich ihre Verschmelzungsstrategie und nichts wird sie darin beirren können. Sie haben die „Konzern-Genossenschafts-Bank“ vor Augen: Großbanken

Aber wie können die Verbände dieses Ziel elegant erreichen?



"Weg frei" - Jetzt Volksbanken verschmelzen!? (Teil 2)



Der Weg ist genial einfach:

Man holt sich das (Eigen-) Kapital durch strikten Kurs auf erfolgreiche „Verschmelzungen“.  Und holt sich auf diesem Wege – ohne die Mitglieder über den Transfer ihres eigenen Genossenschaftsvermögens in andere Hände zu informieren - das in Generationen aufgebaute Vermögen der vielen kleinen und mittleren Raffeisenbanken.  Frei nach dem Konzept: Wir machen den Weg frei!

Und dieses Konzept hat doch bisher gut geklappt – oder?!

Wir wollen das kurz - und auch für Laien - nachvollziehbar erläutern. (Wer mehr zum Thema wissen möchte, findet am Ende unserer Ausführungen einige Literaturhinweise).

Gehen wir den Spuren von Herrn Raiffeisen nach, so forderte er für jedes Dorf einen eigenen „Darlehnskassen-Verein“ (Genossenschaft). Und diese Idee wurde im Laufe der Jahre gern aufgriffen und verfolgt, so dass (fast) jedes Dorf seine eigene „Darlehnskasse“ hatte. Später wurden daraus meist Volks- oder Raiffeisenbank.

Dann begannen die Verbandsstrategen tätig zu werden und sie „empfahlen – weil das Geldgeschäft umfangreicher und der Kreditbedarf (angeblich) größer geworden sei – zuerst kleine Raiffeisen-Banken zu größeren Raiffeisen-Banken, dann zu noch größeren …. später zu noch noch größeren Banken …. zusammenzuschließen. „Empfehlen“ ist ein sanfter Ausdruck zu dem, wie das wirklich „organisiert“ wurde und immer noch wird.

Würden die Mitglieder darüber wirklich Bescheid wissen, sie würden sich wahrscheinlich beschämt abwenden. Wie gut, dass so etwas „hinter den Kulissen“ abläuft; den Mitgliedern wird jedoch dabei „heile GenossenschaftsWelt“ vorgespielt.
Man nutzt bewusst, die (noch) große Identifikation der Genossenschaftsbank-Mitglieder mit „Ihrer“ Raiffeisenbank-Idee, um die eigentliche „Strippenziehung“ nicht erkennbar zu machen. …

Die „Überbringer“ der schlechten Nachrichten, wie z.B. „Genoleaks“ werden – in diesem Konzept einfach zu den „Erzeugern“ der schlechten Nachrichten, „umdefiniert“. So einfach kann die Welt „gemacht“ werden …

Bitte nicht ablenken lassen, sondern nachfragen:

Aber was ist wirklich geschehen, bei jeder erfolgten „Verschmelzung“?
Und was wird weiterhin geschehen, Verschmelzung für Verschmelzung?

Starten wir mit einem „Weckruf“.

Wir behaupten, dass bei jeder „Verschmelzung“ quasi eine Art „Enteignung des genossenschaftlichen Vermögens“ eines  jeden Mitgliedes einer Raiffeisen- oder Volksbank erfolgt, sofern das Mitglied zu der Bank gehört, die verschmolzen wird bzw. bereits verschmolzen wurde!

Spätestens jetzt müssten alle gutgläubigen Genossenschaftsmitglieder – oder zumindest die Verbände-Oberen – auf die Barrikaden gehen und „Irrtum“ rufen.
Werden sie aber nicht, denn wir werden dann „Beweis“ antreten müssen und der könnte nicht gewünscht sein … - zumindest nicht im „Raiffeisen-Jahr“ …

Die Fragen einiger Bankgenossenschafts-Mitglieder sind durchaus berechtigt, ob sich Vorstände und  Aufsichtsräten von zu verschmelzenden oder bereits verschmolzenen Genossenschaftsbanken „schadenersatzpflichtig“ machen oder gemacht haben, wenn sie ihre Mitglieder nicht auf diese „kalte Enteignung“ (vorab) aufmerksam gemacht haben. Auch das Prüfen beider Genossenschaften im Rahmen einer Verschmelzung durch den gleichen  Verband ist sicherlich nicht ganz unproblematisch, zumal beide betroffenen Raiffeisenbanken dazu keine Alternative haben ….

Aber das ist hier nicht Aufgabe unserer Erörterungen. Es könnte jedoch späterhin interessant werden, wenn es um die „neuen Wege“ für zu verschmelzende Raiffeisengenossenschaften  – z.B. in Richtung Bürgergenossenschaften – geht.   

Schade, dass Herrn Raiffeisen diese „Peinlichkeit“, die mit seinem Namen verbunden ist,  nicht erspart bleibt. Seine sehr  ehrenwerten Gedanken werden durch seine Nachfolger ins Gegenteil verkehrt. …

Wenn diese Zusammenhänge erkannt und bekannt werden, könnte das einer der größten Rückschläge werden, die das deutsche Genossenschaftswesen je zu verkraften hatte.

Einige Kritiker dieser deutschen Genossenschaftspolitik meinen, dass das Jahr 1934 ein genossenschaftliches Jahr der Niederlage war.
Nicht auszuschließen, wenn Historiker bald erklären werden, dass das Jahr 2018 ebenfalls zu einem Problemjahr für das deutsche Genossenschaftswesen geworden ist.
Wohl gemerkt, es geht längst nicht nur um ein Thema, das den Sektor Genossenschaftsbanken angeht. Das gesamte deutsche Genossenschaftswesen könnte in negative „Schlagzeilen“ geraten – woran weder Genossenschaftsmitglieder, noch die Verbände im Genossenschaftswesen, noch die Politik ein Interesse haben können.

Aus diesem Grunde ist es durchaus verständlich, wenn gefordert wird, diese Vorgänge zur Klärung nicht herunterzuspielen oder gar zu ignorieren.

Schon allein der „Verdacht“, das eine Verbändestrategie auf dem Rücken der Genossenschaftsmitglieder ausgetragen würde, ist eine für das gesamte deutsche Genossenschaftswesen mehr als peinliche Situation. Es geht dabei um erhebliche Vermögensmassen, über die zu souverän zu entscheiden, wurden den davon betroffenen Genossenschaftsmitgliedern einfach keine Informationen gegeben.  

Nicht von ungefähr gefordert wird – gesetzlich vorgeschrieben - vor dem Zustandekommen von Verschmelzungen bei Genossenschaften, dass der jeweilige Prüfungsverband, dem beide oder mehrere Genossenschaften angehören, die in eine Verschmelzung involviert sind, die Verschmelzung „begutachtet“. Damit soll verhindert werden, dass fehlende Sachkenntnis der Mitglieder zu Nachteilen für die Mitglieder werden können. Weil es im Genossenschaftsbereich Banken, jedoch eine „Monopolsituation“ des Prüfungsverbandes gibt, werden stets beide der betroffenen Banken vom gleichen Prüfungsverband geprüft. Es liegt eigentlich nahe, dass eine solche Situation leicht zu dazu führen könnte, dass Mitgliederinteressen und Verbandsinteressen in Disharmonie geraten können. Eine schwierige Situation für den Prüfungsverband!
Eingedenk dieser Lage wäre es dringend anzuraten, sicherzustellen, dass solche Prüfungen von unterschiedlichen Prüfungsverbänden durchgeführt werden oder „Auftragsprüfungen“ an andere Prüfungseinrichtungen erteilt werden (z.B. Wirtschaftsprüfungsgesellschaften).

Wir wollen das Prinzip „Wachstum durch Enteignung(?)“ gern an anderer Stelle aufgreifen, hier müssen wir uns auf wenige Ausführungen begrenzen, denn wir wollen eher Lösungen suchen und weniger Probleme erörtern.
(Vielleicht gibt es couragierte, freie Wissenschaftler, die sich dieser Spezial-Thematik annehmen.) …

Hier nun – verkürzt - die Methode „Wachstum durch Enteignung(?)“ und die sich daraus ergebenden „Chancen“ für Bürgergenossenschaften.

Jede Genossenschaft, die startet oder aufwächst, nutzt die Geschäftsanteile der Mitglieder (Eigenkapital), um damit ihren Geschäftsbetrieb zum Laufen zu bringen.
Eine Wohnungsbaugenossenschaft baut Wohnungen, eine Handwerksgenossenschaft bietet immer bessere Leistungen an, investiert in neue Werkzeuge, bietet ihren Mitgliedern Arbeitsplätze, usw.
Bei jeder Genossenschaft sind die Hintergründe andere, stets ist jedoch die Förderung der Mitglieder wichtigster Teil des wirtschaftlichen Handelns.

Über die Jahre hinweg führt das dazu, dass der „Wert“ der Genossenschaft weit über den „Wert“ der Geschäftsanteile hinausgeht.

Was geschieht nun aber, wenn ein Mitglied ausscheidet?

Es bekommt lediglich seine eingezahlten Geschäftsanteile zurück. Das dahinterstehende Prinzip ist durchaus nachvollziehbar oder vernünftig:

Das ausscheidende Mitglied soll die Existenz der Genossenschaft nicht schwächen. …

Ist das richtig oder gerecht?

Der Denkansatz ist in Ordnung, solange man nicht „verschmilzt“.

Würde man jedoch verschmelzen, wäre er „ungerecht“, denn dann würde das gesamte Vermögen der Genossenschaftsmitglieder der „zu verschmelzenden Genossenschaft“ auf jene Genossenschaft übergehen, auf die „verschmolzen“ wird!

Es muss die Frage erlaubt sein:

Was wäre zu tun, um diese „Ungerechtigkeit“ bei den Mitgliedern der „wegverschmolzenen“ Genossenschaft nicht entstehen zu lassen?



"Weg frei" - Jetzt Volksbanken verschmelzen!? (Teil 3)


Man bildet z.B. einen „Auseinandersetzungsfonds“.

Dieser würde es grundsätzlich ermöglichen, jedem Mitglied die Möglichkeit einzuräumen, am „Wertzuwachs“ seiner Genossenschaft beteiligt zu sein, ohne die Substanz der Genossenschaft zu schwächen. …

Bereits heute können solche „Auseinandersetzungsfonds“ geschaffen werden.

Es sollte – gerade im „Raiffeisen-Jahr“ – darüber nachgedacht werden, in wieweit es nicht zu einer Grundsatzdiskussion in den Verbänden kommen könnte, an dieser Stelle dem Genossenschaftsgedanken zusätzliche „Schubkraft“ zu verleihen.

Würde man solche „Zuführungen“ zum Aufbau eines „Auseinandersetzungsfonds“ steuerlich „privilegieren“, hätte auch die Politik gezeigt, dass es ihr Ernst ist, innovative Impulse in Richtung Genossenschaftsentwicklung zu geben. Bisher „erschöpfte“ sich die Politik eher in „wohlwollenden Redebeiträgen“. … 

Genau diese „Lücke“, dass es keine „Auseinandersetzungsfonds“ bei Bankgenossenschaften gibt, machen sich die Verbands-Strategen zu eigen, um intelligent, intensiv und nachhaltig an der Verschmelzung von „Raiffeisen- und Volksbanken zu arbeiten. Verschmelzungen sind zugleich „preiswert“ und – aus Verbandssicht – attraktiv.

Man muss neidlos anerkennen: Ein wirklich geniales Konzept – oder?

Was jedoch aus Verbandssicht „genial“ erscheint, ist aus Sicht der Genossenschaftsmitglieder geradezu „deprimierend“:

Die Mitglieder jeder zu verschmelzenden Genossenschaftsbank sind die großen Verlierer.

Das war bisher so und wird es auch weiterhin sein, wenn keine (Gesetzes-) Änderung erfolgt.
 
Um es zu verdeutlichen:

Die Mitglieder einer „übertragenden“ Bank werden natürlich auch Mitglieder der „aufnehmenden“ Raiffeisenbank. Das wollten sie und das bekommen sie auch.

Was sie aber ganz sicher nicht wollten, ist das gesamte Vermögen (die erwirtschafteten Werte ihrer bisherigen Genossenschaft, auch zu übertragen.

Was würde die „aufnehmende Bank“ auch für gewichtige Argumente diesen Mitgliedern nennen können, dass sie dies – bewusst und aus freien Stücken - dennoch tun könnten bzw. würden?

Würden die Verbandsstrategen etwa sagen wollen, dass nur mit dieser Methode das genossenschaftliche Bankensystem in Deutschland dauerhaft gesichert erhalten werden kann?

Aber das würde wohl gerade die bewussten Bankgenossen eben nicht überzeugen, weil man sie darüber noch nicht einmal informiert oder Gespräche geführt hat.

Und diese Bankgenossen könnten sich sogar beginnen, an ihr Vorbild Friedrich Wilhelm Raiffeisen zu erinnern, der die Förderung und die Interessen der Mitglieder stets im Vordergrund sah.

Die Bankgenossen von heute, stehen längst nicht mehr im Mittelpunkt der heutigen Bank-Manager. Den Raiffeisen-Banken ist heute nicht mehr an Mitgliedern gelegen, sondern nur noch am Vermögen, was durch die Mitgliedschaften erwirtschaftet wurde. …

Die Mitglieder würden auch Fragen stellen wie:

A.   Was genau ist es nun, weshalb man in Deutschland ein genossenschaftliches Bankenwesen benötigt?
B.   Welche Vorteile hat ein Mitglied wirklich von „seiner“ Genossenschaftsbank zu erwarten?
C.   Weshalb ist die Zeichnung zusätzlicher Geschäftsanteile überhaupt so eng eingeschränkt?
D.   Weshalb werben Genossenschaftsbanken Neukunden mit dem Hinweis, dass man Kunden und Mitglieder gleich behandelt?
E.   Warum gibt es in Deutschland ein beständiges „Abschmelzen“ von Genossenschaftsbanken, während gleichzeitig gesagt wird, dass Genossenschaften neu gegründet werden sollen?

Ein Verdacht, dass das Raiffeisenbanken-System in der bisher praktizierten Form keine Zukunft haben könnte, ist offensichtlich doch begründet?     



Es wird Zeit, dass in diese Richtung jetzt begonnen wird, zu forschen, zu informieren und mit den Bankgenossen zu diskutieren!

Weil das alles sich mitten im „Raiffeisen-Jahr 2018“ ereignet, ist es sehr verwunderlich, wie „beharrlich“ gerade solche Fragen ausgeblendet und der Bevölkerung, besonders den Mitgliedern, keine überzeugenden Antworten gegeben werden.

Gerade jetzt wäre es wichtig, so jemand wie damals Herrn Raiffeisen in Erscheinung treten zu lassen.

Dessen historische Verdienste sind unbestritten. Aber sie liegen lange zurück. Sich in der heutigen Zeit darauf auszuruhen, ist im genossenschaftlichen Bankensektor fatal.
Auch das ist ein Grund mehr, heute die Mitglieder von Raiffeisen- und Volksbanken aufzuwecken, damit diese Diskussion – von unten nach oben – endlich offen und ehrlich geführt wird.
 
Wir sind sicher, würde man jedem Mitglied sagen, worum es wirklich geht und mit welchen Folgen für die Mitglieder, es würden Diskussionen beginnen. Wahrscheinlich würden einige Mitglieder sogar verlangen, dass endlich – wirklich genossenschaftliche – Lösungen bzw. Alternativen aufgezeigt werden.

Aber genau das wollen und  „müssen wohl auch) die Verbandsstrategen verhindern. Denn nur wenn eben nicht umfassend informiert wird, wenn nichts zu unterschiedlichen Möglichkeiten der Mitglieder in einem Prüfungsbericht steht, wenn die Mitglieder nicht erfahren, dass sie ihr gesamtes Vermögen auf die aufnehmende Bank übertragen, können sie sicher mit dem gewünschten Ergebnis rechnen. …

So entsteht eine merkwürdige Situation, die man durchaus als „kalte genossenschaftliche Enteignung“ bezeichnen könnte.

Die einen nennen dies „rechtlich korrekt“, die anderen nennen das eher eine  „genossenschaftliche Enteignung“. ….


"Weg frei" - Jetzt Volksbanken verschmelzen!? (Teil 4)



Besser wäre:

A.   Die „übertragenden Raiffeisenbanken“ richten recht schnell noch einen „Auseinandersetzungsfonds“ ein, oder
B.   sie verzögern die Verschmelzung noch eine Weile bis alles „transparent“ gemacht wird und die Mitglieder über alle Folgen einer Verschmelzung wirklich aufgeklärt wurden.

Wer – als betroffenes Mitglied - ein großes „genossenschaftliches Spenderherz“ hat, wird sich nichts dabei denken, seine „Vermögensanteile“ quasi zu verschenken, denn es dient doch ….

Wem oder für was dient es genau?

Zumindest dient es dem Ziel näher zu kommen, immer weniger Raiffeisengenossenschaften in Deutschland zu haben und auf die Geldversorgung im Dorf zu verzichten. … was man alles eigentlich nicht will!?

Nun, Ihre - weitergehenden - Fragen sind ebenfalls sehr wichtig.

Sie fragen:

·         Gibt es in einigen Jahren überhaupt noch Banken in dieser Form?
·         Wie wird die Geldversorgung in den nächsten Jahren sich allgemein und in ländlichen Regionen entwickeln?

Eigentlich sollten Ihnen solche Fragen von den „Experten“ aus den Genossenschaftsbanken beantwortet werden.
Sofern Sie Mitglied einer Genossenschaftsbank sind, würden wir empfehlen, genau solche Fragen auf nächsten Vertreter- oder Generalversammlung Ihrer Raiffeisenbank zu stellen.

Sie ahnen, dazu wenig zufriedenstellende Antworten zu bekommen. 

Lassen Sie uns jetzt direkt fragen, worin der tatsächliche Vorteil (genannt Förderzweck) einer Mitgliedschaft in einer Bankgenossenschaft besteht?


Angenommen, Sie bringen heute „Spargeld“ zu Ihrer Raiffeisen-Bank. Bekommen Sie dafür:

a.   Als Genossenschafts-Mitglied Sonderkonditionen?
b.   Als Genossenschafts-Mitglied bessere Konditionen, wie andere Kunden der gleichen Bank bekommen?
c.    Als Genossenschafts-Mitglied bessere Konditionen, wie bei anderen Banken oder z.B. bei einer Sparkasse?

Die Antworten auf diese – oder ähnlich konkrete – Fragen und Vergleiche, zeigen Ihnen sehr deutlich wie gut es um die genossenschaftliche Mitglieder-Förderung bei Ihrer Bank bestellt ist.

Wenn Sie keine wirklichen Vorteile erkennen, muss jetzt die Frage zulässig sein:

·         Worin liegt mein Vorteil  „Bankgenosse“ zu sein?

Schön, Sie bekommen für die (wenigen) Geschäftsanteile, die Sie überhaupt haben oder halten dürfen, eine recht gute Gewinnausschüttung (Rendite). Und weil eine Zeichnung weiterer Geschäftsanteile für Sie durchaus attraktiv wäre, und jeder anderen Geldanlage meist überlegen ist, (denn Genossenschaftsbanken erwirtschaften gute Renditen) wollen Sie jetzt – folgerichtig - vielleicht 10 oder 20 zusätzliche Geschäftsanteile zeichnen.

Versuchen Sie selbst diesen – für Sie - vernünftigen Weg auszuprobieren.

Vermutlich werden Sie folgende Erfahrung machen:

Sie werden sich über die fehlende Freude bei „Ihrer“ Raiffeisenbank wundern. Wahrscheinlich wird man sogar Ihren Wunsch „dankend“ ablehnen.

Irgendwie komisch?!

Herr Raiffeisen hätte Ihnen jedenfalls damals für Ihre Mitwirkungsbereitschaft bei seinem „Darlehnskassen-Modell“ sogar (bildlich gesprochen) „die Füße geküsst“!

Das sollte Sie eigentlich nun wirklich nachdenklich machen. …

Der Grund für diese Verhaltensweise:

Ihr Geschäftsanteile haben längst keine wirkliche Bedeutung mehr für Raiffeisenbanken. Man würde noch nicht einmal „traurig“ sein, wenn Sie Ihre Mitgliedschaft kündigen würden …

Warum diese merkwürdige Verhaltensweise?

Die Mitglieder haben mittels ihrer Anteile in der Vergangenheit bereits hinreichend für einen stabilen Geschäftsaufbau gesorgt.

Das hat zur Folge:

Wenn Sie jetzt gehen bzw. kündigen, lassen Sie ganz sicher den mit Ihren Geschäftsanteilen geschaffenen „Wertzuwachs“ bei der Raiffeisenbank.

Die Mitglieder haben also ihre „Schuldigkeit“ längst getan …

Leider können wir den – zu Recht stolzen – Bankgenossen keine andere (erfreulichere) Botschaft überbringen. …



Mitgliederförderung: Das „Grundrecht“ jeder Genossenschaft. Geiz, Gier, Kontrollsucht, etc „nagen“ an diesem Fundament! (1)

*Förderung in und mit Genossenschaften*   CoopGo-Dialoge - GenoLand-Dialoge    * Journalismus de...