Menschen - in Kooperation

Wir sind immer wieder überrascht, wo und mit welch genialen Intentionen, neue (kooperative) Projektideen bereits entstanden bzw. in Vorbereitung sind. Hinweis: Unsere CoopGo-Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig an-gepasst werden. Danke für euere Hilfe zur Gestaltung einer Kooperations-Gesellschaft. Koordination / Redaktion: Gerd K. Schaumann

09.03.2018

CoopRat – „Selbstorganisation"“ statt „kooperative Ratlosigkeit“.



Frage: 
Wie könnte man mehr Schwung in Diskussion und Handlung pro „kooperativen Wandel“ bringen?

Ihre Frage weist bereits in die richtige Richtung. Warum eigentlich auf „Regierung“ oder Politik warten, wenn es um mehr „Selbstverantwortung“ und „Selbstorganisation“ geht?
Der Blick auf die nichtssagenden Passagen zu Kooperation und Genossenschaften in dem „Koalitionspapier“ sollte uns zeigen, dass es wenig Sinn macht, auf „die Politik“ zu warten.
Eigentlich hat diese Ignoranz der Politik auch ihre Vorteile.
Denn Kooperation, Miteinander, Genossenschaften, WeComs, das sind alles Begriffe bzw. Modelle, die auf Selbstverantwortung, Selbstbewusstsein und Selbstorganisation aufbauen. Das sind übrigens bereits Begriffe, die – weltweit –ein fester Bestandteil von „co-operativen“ sind. Ein Blick in Dokumente der „International Co-operative Alliance – ICA“ (Internationaler Genossen-schaftsbund) gibt einen guten Einblick, wie vielfältig, dynamisch und „unreguliert“,  weltweit Genossenschaften tätig sind.
Dagegen scheint es, dass Deutschland diesbezüglich irgendwie „eingeschlafen“ ist. Wir scheinen uns vielleicht doch zu sehr auf „Lobby“, irgendeine Gesetzesinitiative oder andere formalisierte Weg eingelassen zu haben und wollen (leider) stets, dass die Dinge zunächst in einem rechtlichen Rahmen „vorgegeben“ werden. Wo uns solche Haltung hingeführt hat, zeigen uns die Vergleiche mit anderen Ländern, auch der EU:
Deutschland ist mit einem „Netto-Zuwachs“ von jährlich 25-30 Genossenschaften tendenziell „Schlusslicht“ in der EU. Eine fatale Entwicklung, die dringend neue Antworten erfordert. Ganz anders die Einstellung der Menschen in unserem Land, wenn man sie danach fragt, wie sie persönlich Miteinander und Kooperation beurteilen. Nähme man diese – enorm positive -  Einstellungen der Menschen zum Maßstab, wären wir tendenziell im europäischen – kooperativen - Spitzenfeld.
Was wäre also zu tun?
Eigentlich nichts anderes, wie sich wieder – beharrlich – auf die Kräfte von Fantasie und  Selbstorganisation zu besinnen und das in Erscheinung zu bringen, „WAS“ und „WIE“ eine überdeutliche Mehrheit der Menschen in unserem Land will. „Aber“ -, so werden Viele sogleich „jammern“ und aufgeregt über leidvoll (bürokratische) Erfahrungen bei Genossenschaftsgründungen berichten. Natürlich trifft man dort sozusagen auf „Gralshüter des Formalen“, die Verbände. Diese scheinen achtsam darauf bedacht, dass „zuoberst“ die „Förmlichkeit“ stimmt. Wenig Verständnis – so argumentieren viele „CoopStarter“ (ein international gebräuchlicher Begriff für „Startups in Genossenschaft) – wird ihnen von dort entgegengebracht. Und der Mehrwert sei – gemessen an Kosten und Zeit – einfach zu dürftig. …
Wie geht man nun – intelligent – mit einer solchen Situation um? Zum Beispiel, indem man den Gründungsprozess in zwei Phasen zerlegt. Die zeitnahe „Startphase“ und eine „Aufbauphase“. Die Start- oder Testphase dient zur „unternehmerischen Selbstfindung“. Kommuniziert man das intelligent, wäre die „Gründungs-Prüfung“ von allem unnötigen „Ballast“ zu entlasten. Dann wäre der (formale) „Gründungsprozess“ verschlankt und das würde wiederum - quasi automatisch - die „Gründungskosten“ minimierten. Natürlich werden – solche oder ähnliche Überlegungen -  (Prüfungs-) Verbände nicht von sich aus empfehlen; können sie wohl auch nicht. Gute Berater (oder andere Organisationen) könnten dies jedoch durchaus. Wer sich in Europa umschaut, weiß, dass Gründungen sogar ohne – gesetzlich vorgeschriebene - Mitwirkung von Verbänden ablaufen. Und das funktioniert durchaus gut, wie die Entwicklungen zeigen…
Wenn Verbände in Deutschland zu  unwillig oder unfähig sind – na und. Es gibt immer (mindestens) zwei Möglichkeiten damit umzugehen. Die eine wirkt „traditionell“, die andere gestaltet „selbstorganisiert“ …
Entweder man wartet auf die Einsicht von Verbänden und bleibt damit „traditionell“ mit wenig Effekt. Oder man organisiert Veränderung intelligent mittels Selbsthilfe und Selbstorganisation. Man kann auch – wiederum traditionell - Petitionen starten oder in anderer Form letztlich wertvolle Zeit quasi „verschenken““. Man kann sich auch – traditionell - in Kritik oder Lamentieren verlieren oder aber man nutzt stattdessen effektiver die Zeit, das  gewünschte Ergebnis fantasievoll selbst zu organisieren. …
Die Initiative „CoopGo“ führt über die „traditionellen“ Lösungswege hinaus. Sie führt Menschen und Potenziale zusammen und wirkt – offen und vielfältig - als „Open Source Projekt“. Sie ist unabhängig und überparteilich, allein den Grundgedanken von „Selbstorganisation – Selbstverantwortung – Selbsthilfe“ verpflichtet. Sie entfaltet sozusagen das „kooperative Gen“ statt es (bürokratisch) „blockieren“ zu lassen. Sie initiiert letztlich das, was es jetzt bedarf:
„Handeln zum Wandeln“.
Menschen Machen Wirtschaft“, meint genau das:
Das mutige, fantasievoll und engagierte „(Selbst-) „Machen“.
Die Ideen, ein Genossenschafts-Parlament oder einen „KoopeartionsRat“ (CoopRat) einzuführen, sind bereits erste – wichtige - Impulse der „CoopGo – Bewegung“.
Dies sind keine „fertigen“ Konzepte, sondern eher „Ecksteine“, wie eine Kooperations-Bewegung ihr Handlungsfeld „selbstorganisiert“ mit Inhalten füllen und in Aktion treten kann.
Derzeit vertritt ein sog. „Freier Ausschuss“ die Interessen des gesamten deutschen Genossenschaftssektors. Wer hat eigentlich festgelegt, dass nur zwei „Großverbände“ (DGRV und GdW)  in Deutschland legitimiert sind, die Interessen von über 21 Mio. Genossenschaftsmitgliedern zu vertreten? Diese beiden Verbände vertreten vielleicht zahlreiche der 8500 Genossenschaften (als Unternehmen), aber sie haben weder Kenntnis über Mitgliederinteressen, noch kamen je die Mitglieder – vorab - zu Wort.
Viel „abgehobener und demokratieferner“ kann es eigentlich nicht mehr sein….
Das fatale Ergebnis dieses „Konzeptes“ können wir vielfältig bewundern. Zwei kleine Sätze (auf 177 Seiten) des Koalitionspapiers. So geht Demokratie und Willensbildung nur dann, wenn man 21 Mio. Menschen ignoriert. …
Selbstorganisation geht – und wirkt –anders!
Die einflussreichen „Kammern“ (IHK, HwK, etc.) haben das mittels „Selbstverwaltung“ recht gut hinbekommen. Nun, Selbstorganisation ist noch etwas anderes, wie „Selbstverwaltung“, aber schon ein Schritt in diese Richtung.
Und wer „erschafft“ nun so etwas wie ein „Genossenschafts-Parlament“ oder einen „CoopRat“, legt seine Funktion, Inhalte, etc. fest? Traditionell gesehen, wäre jetzt „warten auf den Gesetzgeber“ angesagt.
Im Kontext der „Selbstorganisation“ heißt das schlicht „selbst initiativ sein“. …
Starten wir doch einfach mal so:
„CoopGo“ (und weitere Gruppen) einigen ich auf den „Rahmen“. Mehr braucht es zunächst nicht zu sein. Denn es sollte eher ein „Prozess“ sein, ein beständiges „Hineinfließen“ immer neuer Impulse … - eben ein Open Source Projekt.
Die Plattform der „CooGo-Bewegung“ (www.coopgo.de ) steht allen offen, um jetzt mit – praxisbezogener - „Selbstorganisation“ zu beginnen.
Ein wirklich gute „Geschenk“ an Friedrich-Wilhelm Raiffeisen. „200 Jahre Raiffeisen“ – das ist traditionell. Selbstorganisiert ist, wenn daraus Impulse entstehen, Neues, Zeitgemäßes und Zukunftsfähiges in Erscheinung zu bringen.
Besser könnte man Friedrich Wilhelm Raiffeisen kaum zu Diensten sein . …                    
(Hinweis: Gern können Sie „TransCoop“ Ihre Fragen senden. Wir werden unsere Antworten entweder einzeln oder innerhalb eines gleichen Themenkomplexes veröffentlichen.)

Mitgliederförderung: Das „Grundrecht“ jeder Genossenschaft. Geiz, Gier, Kontrollsucht, etc „nagen“ an diesem Fundament! (1)

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