Menschen - in Kooperation

Wir sind immer wieder überrascht, wo und mit welch genialen Intentionen, neue (kooperative) Projektideen bereits entstanden bzw. in Vorbereitung sind. Hinweis: Unsere CoopGo-Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig an-gepasst werden. Danke für euere Hilfe zur Gestaltung einer Kooperations-Gesellschaft. Koordination / Redaktion: Gerd K. Schaumann

17.03.2018

Die Menschen „fühlen“ den kooperativen Wandel bereits



Frage:

Manchmal habe ich den Eindruck, dass es mit der Konkurrenz eher schlimmer wird als besser. Ist meine Sicht vielleicht zu pessimistisch?

Man könnte in der Tat meinen, dass Menschen und Politik erst zur besseren Einsicht kommen, wenn ein „kräftiges Chaos“ bereits eingetreten ist. Das sehen wir in vielen Bereichen so ähnlich, besonders beim Thema Krankheiten.
Bei Krankheiten, besonders bei schweren, tritt oft erst dann eine Veränderung der Einstellung ein, wenn die Situation quasi „aussichtslos“ scheint, oder Ärzte den Patienten für „austherapiert“ halten und ihm dies auch sagen.  

Dann reagieren einige „vernunftbegabt“ und suchen neue Wege, z.B. alternative Heilmethoden und aktivieren ihre Selbstheilungskräfte.  Sie haben erkannt, dass es das – alte - Sprichwort gibt: „Hilf dir selbst“ … Wir fügen hinzu: „Du kannst es!“

So ähnlich scheint es bei Politikern auch zu funktionieren. Noch setzen sie auf die alten Wege und vertrauen den „Selbstheilungskräften des Marktes“. Nur bemerken sie noch nicht, dass diese „Selbstheilungskräfte“ nicht nur nicht „heilen“, sondern selbst Erzeuger neuer „Krankheiten“ sind, für die dann wiederum nach teuren „Reparaturmaßnahmen“ gesucht werden muss.
Wenn das kein „intelligenter“ Weg der Politik ist …

Aber das Modell „Konkurrenz“ ist längst eigentlich „austherapiert“, der "Patient Gegeneinander“ ist „unheilbar“, weil er eigentlich unnatürlich ist.

Nun könnte man sagen, dass die letzten Bundestagswahlen, nicht widergespiegelt  hätten, dass die Menschen  im Lande deutlich nach Veränderung verlangt hätten. Es hat weder eine Partei gegeben, die Kooperation statt Konkurrenz als Wahlkampfthema gewählt hat, noch wird in den öffentlichen Diskussionen ein klares Verlangen nach mehr „Miteinander“ offensichtlich.

Dennoch zeigen die Meinungsumfragen ein völlig anderes Bild: Direkt befragt, wofür man sich lieber entscheide, sagen – in allen Umfragen – die Menschen mit großer Mehrheit (weit über 60%), sie wünschen mehr Miteinander.

Ein Widerspruch?

Nicht unbedingt, denn erst wenige Menschen können erkennen, wie eine solche Wirtschaft und Gesellschaft in Kooperation funktionieren kann. Es fehlt also an  - bekanntwerdenden - orientierenden Konzepten und Bildern. …
Aber die Menschen „fühlen“ bereits, dass Konkurrenz keine zufriedenstellenden Lösungen mehr produzieren kann. Sie können es nur noch nicht artikulieren.

Das ist der Situation von schwerstkranken Menschen nicht unähnlich. Auch die meisten Krebspatienten vertrauen der Methode „Chemotherapie“ recht lange, obwohl bekannt ist, dass diese Methode kaum wirklich nützt und eigentlich sogar die Lebenserwartung noch verringert. …

Fragt man solche betroffenen Menschen, dann sagen sie meist, sie „fühlen“, dass „Chemo“ keine wirkliche Lösung ist, aber – resigniert – stellen sie dann meist fest, „die „Fachärzte“ müssten es doch wohl besser wissen, denn das seien die Experten. …

So könnte die Situation derzeit durchaus – in Bezug auf die „Miteinander-Gesellschaft“ sein und irgendwie gibt es sogar „Indiz“ für diese Einschätzung:
Seit einiger Zeit „rätseln“ die Parteien über ein merkwürdiges Phänomen:
Die „Wirtschaftsnachrichten“ berichten über Erfolge. Aber zugleich konstatieren sie ein anderes – scheinbar unerklärbares – Phänomen:
Noch nie gab es so wenig Arbeitslose wie derzeit, noch nie ging es den Menschen im Land besser, noch nie …. und dann folgen weitere (scheinbare) „Erfolgs-Geschichten“.

Und gleichwohl stehen die „Parteienforscher“ vor einem – scheinbar unlösbaren - Rätsel und konstatieren resigniert:

Und noch nie waren die Menschen so – wie jetzt - unzufrieden mit der Politik.

Denn die großen Parteien verlieren immer mehr an Zustimmung. Sowohl CDU/CSU wie auch SPD konnten vor nicht allzu langer Zeit noch je mit Zustimmung von über 40% der Wähler rechnen. Heute reicht es gerade mal dazu gemeinsam eine Regierungsmehrheit zu schaffen.
Also ein „Paradox“ und so etwas macht irgendwie rat- und hilflos. ..

Was Politiker wohl nicht erkennen, ist der – subtil wirkende - Unterschied zwischen „Fühlen“ einerseits und Denken und Handeln andererseits. In ihrem Inneren, also intuitiv oder mit dem „Bauchgefühl“ haben die Wähler längst Zweifel an „weiter so“.

Aber sie haben noch keine klaren Bilder, wie eine „Miteinander-Gesellschaft“ tatsächlich aussehen könnte, funktioniert  und wirkt. Kurzum: Was sie für die Menschen Besseres bewirkt.

Genau das ist es, worum es jetzt vorrangig geht. Die Menschen scheinen eine „Sehnsucht“  nach „Miteinander“ zu haben und dies Miteinander muss jetzt in „Formen“ gegossen werden. …  

Natürlich gibt es „Miteinander“  bereits in „kleinen Inseln“, Menschen die in Gruppen einfach „Kooperation“ praktizieren. Natürlich gibt es bereits „Experten“ (Wissenschaftler, Autoren, Filmemacher, Konferenzen, etc.), die das Neue repräsentieren und  präsentieren. Was allerdings fehlt, ist eine Bewegung, Vernetzung, vielleicht sogar eine (noch) eine spezielle Partei, die dieses Neue verstärkt in die Medien „bringt“.

Die Zeit des Wandels hat bereits begonnen, auch wenn das nicht so sichtbar ist, wie von Vielen gewünscht.

Schwerkranke Patienten benötigen auch noch eine Weile des unnötigen Leidens, bevor – mehr als bekannt wird – sie sich an ihre „Selbstheilungskräfte“ erinnern und dann sogar kurzfristig wahre „Wunder“ bewirken. …   

Warum also auf „die da oben“ warten, wenn bereits jetzt Selbstorganisation möglich ist. Nicht nur die Energiegenossenschaften haben gezeigt,  wie so etwas geht.

Bürgergenossenschaften könnten eine –mindestens – ähnliche Erfolgsgeschichte schreiben, wie Energiegenossenschaften …  

Und wenn die vielen guten Projekte sich nunmehr entschließen könnten, ihre Kräfte zu bündeln, verkürzen wir die „Konkurrenz-Leidenszone“ erheblich …
Wir nennen das CoopGo …

(Gern können Sie „CoopTransform“ Ihre Fragen zusenden. Wir werden unsere Antworten – möglichst zeitnah - entweder einzeln oder innerhalb eines gleichen Themenkomplexes veröffentlichen.)

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