Menschen - in Kooperation

Wir sind immer wieder überrascht, wo und mit welch genialen Intentionen, neue (kooperative) Projektideen bereits entstanden bzw. in Vorbereitung sind. Hinweis: Unsere CoopGo-Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig an-gepasst werden. Danke für euere Hilfe zur Gestaltung einer Kooperations-Gesellschaft. Koordination / Redaktion: Gerd K. Schaumann
Posts mit dem Label Digitalisierung werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Digitalisierung werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

16.03.2018

Frau Barley - SPD - hat viel CoopGo und Genossenschaft begriffen ...



Frage:

Haben die Parteien im Bundestag überhaupt schon begriffen, dass unser Land vor dramatischen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft steht, die nur im „Miteinander“ gelöst werden können?  

Eigentlich recht wenig. Natürlich ist ihnen nicht verborgen geblieben, dass nicht ein bisschen hier oder da sich verändern wird, sondern ein fundamentaler Wandel bevorsteht, den wir deshalb auch als „kooperative Zeitenwende“ bezeichnen.
Aber dass Genossenschaften kein „Relikt von damals“ sind, sondern eine erprobte Form, um solche Veränderungen aktiv mitgestalten können und könnten, dazu gibt es erst wenig Einsicht.  Umso überraschender waren wir über den Beitrag von Frau Katarina Barley (SPD), der neuen Ministerin für Arbeit und Soziales. Wir drucken deshalb auch ihren Artikel zum Thema Genossenschaften – insgesamt - ab, den sie für eine Zeitung erstellt hat.

Die Hervorhebung einiger Passagen erfolgte durch CoopTransform.  


„Über 22 Millionen Menschen sind Mitglied einer der über 8000 Genossenschaften in Deutschland – das ist beinahe jeder Vierte. Ich selbst gehöre dazu. Genossenschaften sind Sympathieträger: Hier steht Zusammenhalt statt Profit an erster Stelle. „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen viele“, sagte Friedrich Wilhelm Raiffeisen, einer der Gründerväter der Genossenschaftsbewegung. Vor 200 Jahren wurde er geboren – wie Karl Marx.
Genossenschaftliche Werte sind aber nichts Museales. Sie werden im Hier und Jetzt gelebt. Ja, sie erleben sogar einen Aufschwung. Nachhaltiges Wirtschaften wird nachgefragt. Auch der Wunsch nach Regionalität hat eine Renaissance erfahren. Die Suche nach Verankerung und Identität gibt den Menschen Halt in einer komplexer empfundenen, stärker international ausgerichteten Welt. Die Genossenschaften können dabei auch Heimatgeber sein.
Ich glaube nicht an die Allheilkraft der Märkte. Gemeinsam schaffen wir oft mehr, als wenn alle für sich allein wirtschaften. Regional organisierte, kleinere, nicht rein auf Profit ausgerichtete Einheiten können aus meiner Sicht näher dran sein an den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen und können passgenauer und nachhaltiger wirtschaften.

Schwarmintelligenz durch Genossenschaften

Genossenschaften bringen die Chance, in Zeiten des Umbruchs durch die Digitalisierung die Wirtschaft sozial zu gestalten und gemeinschaftlich zu handeln. Denn in der digitalen Welt finden sich viele klassische Gedanken von Genossenschaften wieder – Menschen zu vernetzen, Ideen zu finden und Bedürfnisse zu erkennen. Die genossenschaftliche Rechtsform ist im Grunde eine frühe Form der Schwarmintelligenz und des Crowd-funding.

Zusammenhalt statt Spaltung in der digitalen Welt – das ist die Aufgabe, vor der Genossenschaften stehen. Doch auch die Politik muss dabei ihre Hausaufgaben machen. Genossenschaften können zur Rechtsform der Zukunft werden. Wir müssen daher die genossenschaftliche Rechtsform mitdenken, wenn wir gesetzlich handeln – und das nicht nur beim jüngst reformierten Genossenschaftsgesetz. One-size-fits-all-Gesetze (Einheitsgröße) passen manchmal nicht zu den Besonderheiten der Genossenschaften.
Wenn wir das gemeinschaftliche Wirtschaften fördern wollen, müssen wir in Zusammenarbeit mit den Genossenschaften vor Ort und ihren Verbänden handeln. Dann können auch die Digitalgenossen zum Erfolg werden – und Friedrich Wilhelm Raiffeisen mit seinem Gedanken zum Sozialreformer auch im 21. Jahrhundert.

Aus: Weserkurier, 12.03.2018

(Gern können Sie „CoopTransform“ (info@cooptransform.de) Ihre Fragen zusenden. Wir werden unsere Antworten – möglichst zeitnah - entweder einzeln oder innerhalb eines gleichen Themenkomplexes veröffentlichen.)

07.03.2018

Eine Coop-Partei gründen?


Frage: 
Warum sollte man nicht über die Gründung einer „Coop-Partei“ nachdenken?
Danke für diese Frage, denn sie drängt sich förmlich auf, wenn man sich inhaltliche „Kooperationsleere“ in den Programmen und Beschlüssen der Parteien anschaut. Damit meinen wir nicht nur CDU/CSU und SPD. Auch Die Linke, Grüne, FDP oder AfD haben noch nicht erkannt, dass so etwas wie ein „kollektiver Bewusstseinswandel“ ansteht, so eine Art Paradigmenwechsel oder Quantensprung bevorsteht. Zwischen dem, WAS Menschen wollen – besonders fühlen – und dem, was Politiker meinen, was für Menschen „notwendig“ oder „richtig“ sei, scheint es einen größeren „Riss“ zu geben, wie man zunächst vermuten könnte. …
Nehmen wir nur das Beispiel „Digitalisierung“. Damit wird nicht nur „einfach“ ein technischer Fundamentalwandel angedeutet, sondern es deutet sich an, dass das Zusammenleben der Menschen gänzlich anders wird. Das löst – verständlicherweise – Ängste, zumindest tiefe Verunsicherung aus, weil eigentlich niemand so recht weiß, welche Folgen diese oder jene Entwicklung zur Folge hat.
Deutlich ist derzeit, dass – nicht nur - die Regierungsparteien eine solche Entwicklung – recht unreflektiert - befürworten und intensiv befördern wollen. Wer geradezu unreflektiert die Folgewirkungen für Leben und Menschen ausblendet, könnte sich schon bald gewaltig wundern. Eigentlich bedürfte es – bei solch fundamentalen Entwicklungen - zunächst einer breiten Diskussion mit den Menschen im Lande. Auch ein Volksvotum über eine  „Deklaration Mensch und Zukunft“, könnte jetzt nützlich sein. Warum über solche zentralen Themen nicht etwas Digitalisierung praktisch erproben? Ein „Volksabstimmung“ wäre ein sinnvoller Einstieg. Die „Blockchain-Technologie“ macht so etwas problemlos möglich.
Wie bisher üblich, sind die Menschen im Lande letztlich darauf reduziert,  „Quasi-Gewaltunterworfene“ für eine Ausschöpfung von technischen Fantasien und Möglichkeiten“ einiger Weniger zu sein, die sich davon enorme persönliche Vorteile erhoffen …
Welchen Nutzen „technische Superfantasien“ einiger Weniger für mehr  LebensSinn oder Wohlbefinden aller Menschen bringt, bleibt irgendwie außen vor.
Irgendwie ist die politische Sinnhaftigkeit außer Blick geraten. Man scheint zu meinen, dass die Menschen jede „technische Machbarkeit“ auch persönlich irgendwie zu akzeptieren hätten …
Und das genau wollen die meisten Menschen nicht mehr. Es geht ihnen nicht vorrangig um „höher-weiter-schneller“, sondern es werden immer mehr so „verdammt menschliche“ Sehnsüchte wach:
Überraschte Politik werden bald erkenne, dass Menschen mehr wollen, wie „nur“ Arbeit und oberflächliche Ablenkung, die letztlich nie wirklich zu mehr Zufriedenheit führte. Immer mehr Menschen ahnen, dass auch „Digitalisierung“ nur eine weitere Mogelpackung sein könnte, die statt mehr Lebensqualität oder gar Glück, zu mehr Stress und Disharmonie führt, und der Gesellschaft immer mehr entgleitet, den LebensSinn noch zu erkennen und zu erfahren  …
Ja, Sie könnten durchaus Recht haben, die Frage zu stellen, ob die Gründung einer „Miteinander-Partei“ vielleicht doch die einzige Möglichkeit ist, den Menschen im Lande wieder eine Perspektive zu geben …
Es wäre schön, wenn dazu weitere Fragen und Anregungen eingingen. Als Open Source Projekt ein solches Miteinander-Projekt zu entwickeln, hat irgendwie seinen Charme …     


 (Hinweis: Gern können Sie „TransCoop“ Ihre Fragen senden. Wir werden unsere Antworten entweder einzeln oder innerhalb eines gleichen Themenkomplexes veröffentlichen.)

Mitgliederförderung: Das „Grundrecht“ jeder Genossenschaft. Geiz, Gier, Kontrollsucht, etc „nagen“ an diesem Fundament! (1)

*Förderung in und mit Genossenschaften*   CoopGo-Dialoge - GenoLand-Dialoge    * Journalismus de...