Menschen - in Kooperation

Wir sind immer wieder überrascht, wo und mit welch genialen Intentionen, neue (kooperative) Projektideen bereits entstanden bzw. in Vorbereitung sind. Hinweis: Unsere CoopGo-Dialoge (per Mail, Telefon- o. Video) sind kostenfrei, sofern uns die Möglichkeit eingeräumt wird, diese Informationen zur Förderung des Kooperativen Wandels einzusetzen („Hilfen zur Selbsthilfe“). Ausschließlich, um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, können die Fragen (stilistisch) geringfügig an-gepasst werden. Danke für euere Hilfe zur Gestaltung einer Kooperations-Gesellschaft. Koordination / Redaktion: Gerd K. Schaumann

09.04.2018

"Weg frei - Jetzt Volksbanken verschmelzen!? (Teil 5)


Auf den Punkt gebracht könnte das heißen:

·         Raiffeisenbanken leben besser, je weniger Mitglieder sie haben. Oder anders ausgedrückt, Sie haben „Wert“ als Kunde, sind aber als Mitglieder  eher „notwendiges Überbleibsel“ …

Der „arme“ Friedrich Wilhelm Raiffeisen, wäre wohl über diese Entwicklung eher schockiert, wie erfreut!

Also eine „hoffnungslose“ Situation für Raiffeisenbank-Mitglieder?

Nein – absolut NEIN!

Die Situation wäre nur dann „hoffnungslos“, wenn Raiffeisen-Banken-Mitglieder ihren „Tunnel-Blick“ behielten.

Und was bitte, wäre ein „Tunnelblick“?

Er entsteht dadurch, dass man sich auf die genossenschaftliche „Banken-Mitgliedschaft“ fixiert.

Beachten Sie bitte jetzt sehr genau:

A.   Wir sagen, bleiben Sie bitte ein glühender Anhänger des Genossenschaftsgedankens.
B.   Seien Sie sogar sehr stolz darauf, Mitglied in einer oder mehreren Genossenschaften zu sein.
C.   Aber lösen Sie sich von dem Gedanken, stolz auf die (aktuelle) Mitgliedschaft in einer „verschmolzenen“ Raiffeisenbank zu sein zu wollen oder gar zu „müssen“!

Zur besonderen Beachtung:

·         Anders könnte es jedoch sein, wenn Sie in einer Bankgenossenschaft Mitglied sind, die (noch) recht klein und eigenständig ist und vor einer aktuellen oder demnächst zu erwartenden Verschmelzung steht.

Warum?

·         Weil Sie jetzt in der Lage sind, selbst direkten Einfluss auf den Verbleib Ihres Vermögens in Ihrer Bank-Genossenschaft zu nehmen.

Was die meisten Bank-Genossenschafts-Mitglieder nicht wissen ist:

·         Dass das Genossenschaftskapital der Bank um ein Vielfaches höher ist, wie der Wert der Anteile. (Berechnen kann man das – zumindest grob – selbst. Teilen Sie das tatsächliche Netto-Vermögen der Bank einfach durch die Anzahl der Mitglieder)

Aber Vorsicht bei solchen Berechnungen, weil:

·         Im Immoblienvermögen der Bank zusätzliche „Stille Reserven“ stecken können.
·         Weil die Mitgliedschaften unterschiedlich lange bestehen. Nachvollziehbar, dass längere Mitgliedschaften mehr zur Wertbildung beigetragen haben, wie kürzere Mitgliedschaften.

Wir würden zunächst (zumindest) den Vorständen und Aufsichtsräten aller – von Verschmelzung bedrohten – Volks- und Raiffeisenbanken dringend empfehlen, umgehend den Kontakt zu ihren Mitgliedern zu intensivieren.

Vorstände und Aufsichtsräte solcher Bankgenossenschaften können bereits jetzt nicht mehr sagen, sie hätten die Problematik nicht gesehen. Sie sollten rein vorsorglich ihre Mitglieder umfassend zu informieren, was wirklich auf dem „Spiel“ steht, sofern eine Verschmelzung ohne umfassende Informationen erfolgen sollte. Unter umfassenden Informationen ist insbesondere zu verstehen, dass die Mitglieder in Stand versetzt werden, bewusst über den Verbleib des Gesamtvermögens und natürlich über den Vermögensanteil der daraus jedem einzelnen Bankgenossen (zumindest fiktiv) zustünde.

Um mögliche Schadenersatzklagen seitens der Mitglieder zu vermeiden, sollte jetzt wie folgt vorgegangen werden:

·         Die Vorstände und Aufsichtsräte von Bankgenossenschaften, die in einer Verschmelzungssituation als „übertragende Genossenschaft“ stehen, sollten sich eine „Haftungsfreistellungserklärung“ von ihrem (Prüfungs-) Verband (schriftlich) geben lassen für den Fall, dass Schadenersatzklagen erfolgen, die einen direkten Eingriff bis ins Privatvermögen der Betroffenen Gremienmitglieder zur Folge haben könnte.

·         Ein entsprechender Beschluss der Generalversammlung wäre hilfreich.

·         Außerdem sollten solche Raiffeisen- und Volksbanken – gemeinschaftlich oder auch allein – jetzt ein Gutachten in Auftrag geben, in dem intensiv dazu Stellung genommen wird, wie umfangreich die betroffenen Mitglieder zu informieren sind. Außerdem sollte das Gutachten berücksichtigen, wie sichergestellt wird, dass das Verschmelzungsgutachten frei von verbandlichen Interessen bleibt. Sofern – dennoch - der gleiche Prüfungsverband beide Genossenschaften zur anstehenden Verschmelzung prüft, sollte erwogen werden, dass die zu verschmelzende Bankgenossenschaft ein unabhängiges Gutachten erhält, worin besonders die Situation des „Unteilbaren Fonds“ erörtert wird und Alternativ-Lösungen zu einer Verschmelzung erörtert werden.

Weil solche Probleme gravierende Auswirkungen auf das gesamte deutsche Genossenschaftswesen haben können, wäre über eine umgehende Gesetzesinitiative nachzudenken.

Weil wir jedoch davon ausgehen müssen, dass solche Vorschläge entweder ignoriert oder zu spät wirksam werden, halten wir es für dringend erforderlich, den Mitgliedern von zur Verschmelzung anstehenden Bankgenossenschaften jetzt Alternativen aufzuzeigen, wonach es viel Sinn machen kann, Wege zu gehen, die vor allem aus Sicht der betroffen Mitglieder, wie auch aus Sicht der Gemeinden und des ländlichen Raumes  k e i n e  Verschmelzung erforderlich machen!

Bei dem Konzept geht es nicht um mehr „kämpfen“, mehr Widerstand leisten.
Das schon deshalb nicht, weil genau darauf Interessen-Verbände eingestellt sind.

Bei dem Konzept geht es besonders darum, dass die Bankgenossenschafts-Mitglieder ihren Stolz darauf, Genossenschafts-Mitglied zu sein, sogar noch besser als bisher erreichen können. Und auch der Förderzweck wird verbessert.



"Weg frei - Jetzt Volksbanken verschmelzen!? (Teil 6)



Unser Konzept geht u.a. von folgenden – genossenschaftlichen – Prinzipien aus:

A.   Sie möchten weiterhin Mitglied der Genossenschaft bleiben, der Sie bisher Ihr „Herzblut“ geschenkt haben, die Sie irgendwie mögen?

Nach unserem Konzept können Sie das ganz sicher realisieren.

B.   Sie möchten Ihre Ersparnisse weiterhin – gesichert - aber gern mit etwas mehr Rendite anlegen?

Nach unserem Konzept wird auch das in Erfüllung gehen.

C.   Sie möchten, dass sich mehr Menschen in Ihrer Gemeinde oder Kleinstadt ebenfalls für Genossenschaften begeistern können?

Unser Konzept schafft auch das.

D.   Sie möchten beitragen, dass Ihre Gemeinde oder Kleinstadt mehr Vitalität oder Attraktivität bekommt?

Auch das schafft unser Konzept durchaus.

E.   Sie möchten weiterhin Mitglied einer Bankgenossenschaft bleiben.

Auch das können Sie mit unserem Konzept erreichen.

F.   Sie möchten helfen, sicherzustellen, dass die Geldversorgung an Ihrem Wohnort dauerhaft gesichert bleibt.

Auch das kann unser Konzept realisieren, leichter wie Sie dies als Bankgenosse können, wenn Ihre Bank verschmolzen wurde.

G.   Sie möchten gern auch dann noch gesichert in Ihrem Wohnort leben können, wenn Sie dazu Hilfe benötigen (Pflege, usw.).

Genau dazu dient unser Konzept!

H.  Sie möchten anderen Raiffeisen- und Volksbankenmitgliedern wieder Mut machen, um stolz zu ihrer Genossenschafts-Mitgliedschaft stehen zu können.

Unser Konzept wird genau das auch schaffen.

I.    Sie möchten selbst einen Beitrag leisten, damit auch weiterhin der Name Friedrich Wilhelm Raiffeisen seinen guten Klang in Deutschland behält?

Auch das – und vielleicht noch viel mehr - kann unser Konzept leisten.

Insgesamt gilt:

Lassen Sie uns gemeinsam ein Stück moderne Geschichte des deutschen Genossenschaftswesens schreiben!

Sie fragen zu Recht:

Und das geht wirklich?

Eindeutig JA!

Und wir zeigen Ihnen – im nächsten Teil - gern:

·         Wie es geht  
und
·         Weshalb  dieser Weg für die Raiffeisen- und Volksbanken-Mitglieder, die Menschen in Ihrer Gemeinde und für eine vitale Entwicklung Ihrer Gemeinde ….

einfach  g e n i a l  ist! ….


(Literaturhinweis: „Unsere Volks-oder Raiffeisenbankbank soll fusionieren“ - Autor: Georg Scheumann, Verlag UDG eG. Der Ratgeber  kann direkt über www.igenos.de oder über www.coopgo.de bestellt werden.)

(Gern können Sie „Coop-Transform“ Ihre Fragen zusenden- info@CoopGo-Transform.de). Wir werden unsere Antworten – möglichst zeitnah - entweder einzeln oder innerhalb eines gleichen Themenkomplexes veröffentlichen. Coop-Transform unterstützt die kooperative Bewegung CoopGowww.CoopGo.de  )


03.04.2018

Raiffeisen würde CoopGo wählen?! (Teil 1)


Frage:

Unsere Genossenschaft hat die Ideen von Friedrich Wilhelm Raiffeisen intensiv diskutiert. Uns ging es vor allem darum, zu erkennen, was Genossenschaft heute bedeutet. Dann haben wir uns die „Westwälder Erklärung“ angeschaut und versuchten zu erkennen, was die „Nachfolger“ dazu für Ideen haben. Dort wird festgestellt: „Die Genossenschaften in Deutschland nehmen den 200. Geburtstags Raiffeisen zum Anlass, sich auf gemeinsame gesellschaftliche Ziele zu verständigen. Für diese Ziele wollen wir arbeiten und die Menschen begeistern. …

Fortsetzung der Frage(n)

Dann folgt das 1. Ziel:

„Die soziale Marktwirtschaft erhalten“.

Als wir das gelesen haben, brach nur noch Gelächter aus ….
Das kann doch nicht im Ernst die Aufgabe von Genossenschaften oder Genossenschaftsverbänden sein.

Hört sich nicht an wie: „Wir wollen unsere Krankheiten erhalten, damit es unseren Ärztegenossenschaften weiterhin gut geht“? ….

Haben diese Funktionäre überhaupt nicht begriffen, dass Genossenschaft eine „Miteinandervereinigung“ ist und „Marktwirtschaft“ nur eine bessere Umschreibung von „Konkurrenz“, und dass „Markt“ immer „Gegeneinander“ heißt, auch wenn er manchmal so „sozial“ auftritt? ….

Wenn man genauer in der Geschichte hinschaut, kann man dann nicht auch sagen, die „Raiffeisen-Ideen“ dienten – neben den betroffenen Menschen – zugleich auch dem Staat, dem es dadurch möglich gemacht wurde, so „nichtdemokratisch“ und „nichtsozial“ bleiben zu können, wie er damals war, ohne dass der Widerstand der Menschen diesen undemokratischen Staat „dahinraffte“?

Kann das nicht auch als eine „Stützung des alten Systems“ bezeichnen? …

Sollte nicht Genossenschaft heute ein Konzept für einen eindeutigen Wandel der Wirtschaft darstellen?

Dabei geht es um Kooperation und Überwindung des „Getues“, dass Konkurrenz sinnvoll ist. …

Hätte man von der „Westwälder Erklärung“ nicht erwarte müssen, dass Forderungen an die Regierung gegangen wären, eine Alternative zur „Konkurrenz-Gesellschaft“ zu schaffen? …

Und wie sehen sie das, dass so etwas auch noch in die Schulen gebracht werden soll? Wird den Schülern nicht damit gelehrt, dass „Konkurrenz“, wenn sie in schicker Verkleidung auftritt, nur eine „nette“ neue „Mode“ist? …

Muss man jetzt nicht eigentlich von Genossenschaftsverbänden klare Aussagen erwarten, wohin sich diese „Gegeneinander-Gesellschaft“ entwickeln soll? …

Zeigt die „Forsa-Studie“ – zeigt nicht auch, dass nur 4% der Menschen den Herrn Raiffeisen überhaupt kennen?

Warum fragt nicht, warum das so wenige sind?

Könnte das auch damit zusammenhängen, dass man bisher mit seinem Namen nicht wirklich Neues und Interessantes verbinden kann.

Gibt es nicht andere Umfragen, die zeigen, dass mehr als 60% der Menschen der Menschen in unserem Land mehr Miteinander wünschen. Und das meinen sie nicht nur im Unternehmen, sondern im ganzen Land?

Hätte man sich nicht eher trauen sollen, solche Fragen von „Forsa“ stellen zu lassen? Leider hatten die Auftraggeber wohl daran mal gerade wieder nicht gedacht 

Wir finden, das Getue um Herrn Raiffeisen ist einfach peinlich. Er wird als „Marken-Onkel“ missbraucht und alle fallen drauf rein.
Waren eigentlich die Feiern „Raiffeisen-100“ oder „Raiffeisen-150“ auch so „oberflächlich“? …

Wie beurteilen sie die Nr.5 Der „Westerwälder-Erklärung“ („Die demokratische Kultur beleben“)?  Interessant, oder?.
Ist es nicht interessant, dass zur Zielerreichung die Menschen in Genossenschaften aufgefordert werden, die Lösung lokaler Probleme in die eigene Hand nehmen? Und wie demokratisch ist das gemeint? …

Wie beurteilen sie,  dass gleichzeitig in zahlreichen Orten, die örtliche „Raiffeisen-Filiale“ geschlossen wurden bzw. noch weiterhin mehr geschlossen werden?
Wäre so auch Herr Raiffeisen vorgegangen? …

Wird nicht durch jede „Bank-Fusion“, den Bankgenossen der „geschluckten Bank“ ihr Vermögen sozusagen „enteignet“?

Wird so wirklich das Genossenschaftswesen in Deutschland weiterentwickelt, oder basteln nicht vielmehr die maßgeblichen Sponsoren dieser grandiosen „Raiffeisen-PR-Show“ (Bundesverband der Raiffeisenbanken und die „Konzernzentrale“ - DZ-Bank) bereits an eigenen Zukunfts-Bildern, die jedem überzeugten Genossenschaftler die Haare zu Kopf stehen lassen müssen? …

Würde der Herr Raiffeisen – wenn er heute dazu reden könnte, nicht sagen: Erspart mir bitte diese  „Peinlichkeit“?
Hätte Herr Raiffeisen nicht bereits den Antrag untersagt, Genossenschaften von der UNESCO schützen zu lassen?
Hätte er nicht vielmehr erkannt, dass nur das als „Weltkulturerbe“ zu schützen ist, was vom Untergang bedroht ist?

Sollen solche Aktivitäten nicht nur davon ablenken, zu zeigen, in welch problematischem Zustand die Vertreter von „Raiffeisen-200“ das deutsche Genossenschaftswesen – im Maßstab europäischer Länder – gebracht haben?

Hätte sich Herr Raiffeisen nicht geweigert überhaupt zu feieren, wenn er gewusst hätte, dass wir in Deutschland nur 8000 Genossenschaften haben, während – wir bei einem Vergleich zur Situation in der Schweiz – über 90.000 (!!!) Genossenschaften haben müssten? …

Ist es nicht eigenartig, dass in anderen Ländern – die keinen Raiffeisen hatten – die Realität in Bezug auf Genossenschaftsgründungen deutlich besser aussieht?
Ist das nicht eine komische Lage, zuzusehen, dass andere Länder wesentlich besser dastehen, obwohl man dort keine Raiffeisen-Nachfahren hatte? …

Nur gut, dass es immer mehr Menschen gibt, die nicht auf „Marketing-Maschen“ hereinfallen. Viele Genossenschaften denken auch (noch) nicht intensiver nach,  dienen als „Feigenblatt“ in „PR-Raiffeisen-Magazinen“ für Fortschritte, die keine sind. …

Was sagen sie zur Diskussion in unserer Genossenschaft, die darin gipfelte, dass man solchen Verbänden und Marketing-Agenturen, nicht überlassen kann, die Zukunft der deutschen Genossenschaften zu definieren?

Wird es nicht Zeit, dass mehr nachdenkliche Genossenschaften und bewusste Genossenschaftsmitglieder aufwachen, und deutlich machen, wie eine Alternative dazu aussieht?

Wie wichtig ist jetzt z.B. die Forderung nach einem Genossenschafts-Parlament?. …

Es kann doch nicht sein, dass diejenigen mit dem meisten Geld, einen Eindruck vermitteln können, der ganz und gar nicht dem Willen der Mehrheit der Menschen des deutschen Genossenschaftssektors entspricht.
Muss man jetzt nicht stattdessen die Regierung auffordern, eine eigene Befragung zur Lage der Genossenschaften in Deutschland zu starten um damit endlich einen breiten Diskurs der Genossenschaftsmitglieder in diesem Lande entstehen zu lassen? ….

Muss man den zahlreichen Genossenschafts-Instituten an deutschen Universitäten nicht das Recht absprechen, wissenschaftlich „frei“ über Genossenschaften zu forschen? Hängen diese Institute nicht am „Tropf“ von starken Finanzierern aus dem Raiffeisen-Konzern, insbesondere der DZ-Bank und der sog. Raiffeisen-Stiftung? …

Hat vielleicht die PR-Kampagne „Raiffeisen-200“ doch ihr Gutes?
Wurde nicht wenigstens erreicht, dass jede/r GenossenschaftlerIn, der/die dies „Schau-Laufen“ sich anschaut und etwas nachdenkt,  selbst erkennen kann, dass Genossenschaften in einem „Konkurrenz-Umfeld“ sich niemals wirklich entfalten können? Aber leider wird dazu in der „Westwälder Erklärung“ nichts gesagt.

Würde nicht diese „Westerwälder-Erklärung“ - aus heutiger Sicht – von Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen ganz sicher nicht so geschrieben sein und auch nicht unterschrieben worden sein? …

Kommt es jetzt nicht darauf ab, dass die Mitglieder in Genossenschaften auch selbst das Wort ergreifen und sich mit neuen Inhalten und Perspektiven befassen, damit wir nicht nur endlich wieder im europäischen Umfeld ernst genommen zu werden, sondern wird auch deshalb, damit das Genossenschaftswesen hier wieder Gestalt-KRAFT bekommt, um die zu erwartenden dramatischen Problemen der nahen Zukunft (die auch die Westwälder Erklärung sieht, aber ohne Antworten überzeugende bleibt) kooperativ und nicht konkurrierend zu lösen?

Was ist von einem Raiffeisen-Konzern zu halten, der vermutlich Pläne in der Schublade hat, wie viele Genossenschaftsbanken noch wegfallen müssen, wieviel mehr Kunstdünger noch über Baywa oder „Raiffeisen-Landhandel“ zu verkaufen wäre, obwohl die Wasserwirtschaft hartnäckig seit Jahren warnt, wie Landwirtschaft noch „intensiver“ werden könnte usw.?
Wird sich diese „Verbands-Verirrung“ nicht früher oder später selbst überflüssig machen? …

Was halten sie von folgenden Prognosen?

A.   Die möglichen Organisatoren von „Raiffeisen-210“ werden sich peinlich berührt zeigen, wenn den Menschen dann die Inhalte von „Raiffeisen-200“ vorgeführt werden. Sie werden nicht verstehen, warum man so blind sein konnte, eine solche oberflächliche „Westerwälder-Erklärung“ überhaupt zu verfassen. …
B.   Genauso sicher sind wir auch, dass die Schüler, die heute in von „Raiffeisen“ inszenierten „Schülergenossenschaften“ tätig sind, dann eigene Genossenschaften gegründet haben, die – anders als vom „Raiffeisen-Konzern“ gedacht - längst dazu übergangen sind, Verantwortung für gesamtgesellschaftliches  Handeln zu übernehmen. Schüler  wollen eigentlich schon jetzt wirklich kooperieren lernen, müssen sich jedoch mit Lehrmaterial auseinandersetzen, das nur einen kleinen Ausschnitt von echter Kooperation abbildet. …
C.   Der „Raiffeisen-Konzern“, die „Raiffeisen-Gesellschaft“, die „Raiffeisen-Institute“, die Genossenschaftsakademie, etc., werden in 10 Jahren in dieser Form nicht mehr bestehen …

Was halten Sie von unserem zusammengefassten Ergebnis?

Die „Raiffeisens“ haben bereits jetzt ihren „Höhepunkt“ überschritten. Sie werden sich entweder in den nächsten Jahren drastisch verändern müssen, oder wurden „historisch entsorgt“. …  

Wir jedenfalls in unserer Genossenschaft, sehen zu einem Genossenschafts-Parlament – jetzt erst Recht – keine Alternative. Über Genossenschaften zu reden, gehört nicht - ausschließlich, weil undemokratisch - in die Hände von Verbänden, sondern – maßgeblich – in die Verantwortung der Mitgliedern. …

Wie sehen sie das? (Bitte antworten sie so, dass wir die Antworten veröffentlichen können!)

(Hinweis der Redaktion:

Wie jeder sieht, ist aus der Frage fast ein „Referat“ geworden. Wir haben lange überlegt, dies überhaupt als eine Frage anzusehen. Zumindest sind es zahlreiche Fragen auf einmal geworden. Wir waren im Redaktionsausschuss nicht einer Meinung. Einige im  waren skeptisch, weil Fragen und Feststellungen sehr eng nebeneinander lagen.  Letztlich gab Ausschlag für eine Veröffentlichung, dass hier eine interessante Gelegenheit besteht, die „CoopGo-Transform-Sicht“ – zu verdeutlichen. Die Fragesteller scheinen eigentlich bereits klare Vorstellung zu haben, was zu ändern wäre und wie das „Neue“ aussehen könnte. Doch ist das wirklich so? Die Fragen sind eher Antworten, in Fragen gekleidet. Aus „CoopGoTransform-Sicht“ wissen wir jedoch, dass ein „kooperativer Wandel“ sich nicht zuvörderst in Kritik, sondern eher im Aufzeigen „faszinierender Alternativen“ auszeichnen sollte.
Jetzt bedarf es der neuen Bilder, damit die Menschen erkennen, was gemeint ist, um sich dann bewusst – zwischen Alternativen - entscheiden können)


Raiffeisen würde CoopGo wählen?! (Teil 2)


Antworten                
    
Wir möchten unsere Antworten relativ kurz halten aus folgenden Gründen:
a.    Sind die Fragen recht lang formuliert und mit vielen (möglichen) Antworten versehen.
b.    Gehen wir davon aus, dass zu diesem Thema weitere Fragen kommen werden; einige liegen uns bereits vor.

Zum Sachverhalt als solchen:

Wir teilen Ihre Einschätzung, dass mit ungewöhnlich viel Aufwand auf die frühere Situation eingegangen wurde und sehr wenig zur Gegenwart und Zukunft ausgeführt wurde. Damit meinen wir nicht, dass zu wenig „aufgeschrieben“ wurde, sondern dass man eher wenig (neue) „Substanz“ erfährt.

Man kann doch nicht wirklich im Ernst meinen, dass nur allein schon, wenn man den Namen „Raiffeisen“ nutzt, alles zu „glänzen“ beginnt. Ist das wirklich so schwer zu erkennen, dass vor allem Jugendliche beim Thema „Genossenschaft“, eher an „Bürokratie“, wie an „Faszination“ denken. Sie diese  „heile Welt“ nicht, die die „Raiffeisen-Nachfahren“ vermitteln wollen.
Auch die besten Marketing-Einsätze (wir erkennen gern an, dass diesbezüglich gute Arbeit geleistet wurde) werden uns allen nicht helfen, glaubwürdig auf neue Herausforderungen auch NEUE Antworten zu präsentieren .

Dazu einige Beispiele, welche Antworten wozu fehlen, zumal die Initiatoren immer wieder  „Landauf und Landab“ verkündet, „Was der Einzelne nicht schafft, schafft die Gemeinschaft“.

Von welcher Gemeinschaft bitte ist die Rede?

Soll das eine Gemeinschaft sein, die blind ihren Managern folgt (oder den Vorstandsmeinungen), oder soll diese Gemeinschaft „fit“ gemacht werden, damit sie z.B. neue Förderzweck-Ideen einbringt und anregt.
Ist man bereit, den „Misstrauens-Filter“ Vertreterversammlung aufzugeben, weil selbst Aktiengesellschaften jedem Aktionär das Teilnahmerecht ermöglichen?
Will man wirklich das mündige Genossenschaftsmitglied oder nur seine Anteile?

Von welcher Marktwirtschaft bitte ist die Rede?

So sehr wir uns auch (politisch in unserem Lande) angestrengt haben, einen vielfältigen Wettbewerb in der Wirtschaft aufrecht zu erhalten (was letztlich stets „Gegeneinander“ heißt), gelungen ist das nicht. Kann es auch nicht, denn stets ist das Handeln von A. darauf ausgerichtet, B. auszuschalten. Das ist die Annahme des „Kampf-Modus“, von dem Darwin meint, dass so der Menschen „funktioniere“ und es zu des Menschen und unser aller Besten wäre. Wir sprechen hier von einem Prinzip, das hinter dieser Idee „Markt“ steckt. Und das heißt nun einmal „Gegeneinander“.

Schon irgendwie komisch, wenn ein Genossenschaftsverband, der das unternehmerische Miteinander als vernünftig erklärt, das unternehmerische „Gegeneinander“ stärken will. …

Als ob Herr Raiffeisen zu seiner Zeit, überhaupt eine Ahnung gehabt haben könnte, was heute „Markt“ heißt und wie es überhaupt „funktionieren“ könnte, als „Kooperationsunternehmen“ (Genossenschaft) in einer „Gegeneinandergesellschaft“ ohne wesentlichen „kooperativen Identitätsverlust“ existieren zu können.

Es entstehen daraus zwangsläufig enorme Identitäts- und Reibungsverluste, die meist nur auf Kosten der Mitglieder (Förderkultur) und der (inneren, gemeinschaftlichen) Führungskultur korrigiert werden können.
Weil dem – sozusagen „gesetzmäßig“ so ist, müssen – um als Kooperationsunternehmen überleben zu können (so z.B. die Annahme von Vorständen von Bankgenossenschaften) Anpassungsleistungen erfolgen, um mindestens zu überleben,  bzw. um „expandieren“ zu können. …
Deshalb würden wir auch nicht die Vorstände solcher Banken „kritisieren“ wollen. Das Problem liegt eher bei den Verbänden, die eine Politik der Anpassung vollziehen. Diese Anpassungssicht führt zwangsläufig dazu, dass genossenschaftliche Grundtugenden (Förderung, demokratische Führungskultur) zugleich zur Ignoranz  gesamtmitgliedschaftlicher bzw. gesamtgesellschaftlicher Folgen des Handelns von Genossenschaften führt.

Die Konsequenz:

Genossenschaften und (das derzeitige Konzept) Marktwirtschaft (Konkurrenzwirtschaft), können einfach nicht „friktionslos“ koexistieren.

Wir sagen nicht, dass Marktwirtschaft grundsätzlich problematisch ist.
Wir stellen jedoch nachdrücklich fest, dass die Prinzipien von Kooperation und Konkurrenz nicht ohne eine Art „(Übergangs-) Nachteilsausgleich“ parallel in einem dominant konkurrenzbezogenen  System funktionieren können.

Wird dieser Nachteilsausgleich nicht gesehen und gewährt, muss zwangsläufig das „schwächere“ System Schaden leiden!   

Und derzeit ist der kooperativ funktionierende Wirtschaftsbereich – wozu besonders Genossenschaften gehören – eindeutig (noch) ein recht kleiner Teil.

Statt – eingedenk dieser schwierigen Ausgangslage für Genossenschaften, „Ausgleichsforderungen“ an die Soziale Marktwirtschaft zu stellen, soll die vorfindbare Marktwirtschaft sogar noch „optimiert“ werden.

Damit schwächt die „Westwälder Erklärung“ die Position des Genossenschaftswesen, statt sie zu stärken!

Denn (noch) sind Genossenschaften erst ein recht kleiner Teil der Gesamtwirtschaft.
Um den (zahlen- und kräftemäßigen) Nachteil der „Kooperations-Seite“ auszugleichen, müssen erhebliche Korrekturen genau in Richtung „Stärkung der Schwächeren“ erfolgen.

Die „Westerwälder Erklärung“ verursacht jedoch das Gegenteil und wirkt damit geradezu schädlich für Genossenschaften!

„Mensch Raiffeisen“, wer hätte gedacht, dass deine Nachfolger dich so „ehren“ würden?!

Raiffeisen würde CoopGo wählen ...(Teil 3)



Ein real-genossenschaftliches Zwischen-Resümee:

Es gibt bereits europäische Staaten, die Genossenschaften einen (kooperativen) „Nachteilsausgleich“ gewähren, die z.B. Genossenschaften allgemein, oder zumindest in einer „Startup-Phase“ steuerlich – oder durch spezielle Förderprogramme - entlasten.

Die derzeitige Situation der „Raiffeisen-Nachfolger“ ist wirklich nicht einfach. …

Sie beziehen die Mehrheit ihrer Einnahmen – was viele „Gutgläubige“ nicht wissen - aus Bereichen,  die vor extrem großen Veränderungsdrücken stehen (Banken, Versicherungen, Kunstdünger, etc.), sondern auch am „Tugend-Image“ der „netten Genossenschaftler“ erheblich kratzen. …
Ökologische und andere innovative Gründer werden sich nicht lange von „Genopreneurship“ blenden lassen, sofern sie mit Genossenschaftsgründung mehr verbinden, wie nur den persönlichen Vorteil. …

Es wäre also – im Interesse des gesamten deutschen Genossenschaftwesens gut, wenn die „Raiffeisen-Nachfolger“ sich – zügig nach den „Jubelfeiern“ mit deren eigenen (kooperativen) Umbau-Lösung“ befassen.

Bei dem bevorstehenden „Konzern-Umbau“ werden (vermutlich nicht positiven) Nachrichten die Öffentlichkeit aufhorchen lassen, die das gesamte Genossenschaftswesen erneut schwächen könnten.
Dies gilt besonders, weil die „Raiffeisen-Nachfolger“, sich gern als „Deutschland-Sprachrohr für Genossenschaften“ ausgeben.
Wer sich soweit zum „Fenster“ hinauslehnt, sollte sich seiner besonderen Verantwortung wohl bewusst sein.

Denn:

Schon jetzt schwächelt das deutsche Genossenschaftswesen – im europäischen Vergleich gesehen – erheblich.
Während in anderen Staaten jährlich ein erheblicher Zuwachs an neuen Genossenschaften geschieht, sind die Zahlen für Deutschland geradezu „peinlich“ gering.   

Dazu einige kurze Erläuterungen:

·         Im Bankenbereich stehen Veränderungen bevor, die noch als „Verschlusssache“ in den Schreibtischen der obersten Führungsetagen liegen. So etwas bereitet sicherlich starke Kopfschmerzen. Die Frage ist erlaubt, ob es in näherer Zukunft überhaupt noch den Beruf „Bankkaufmann“ geben wird, oder ob es noch Banken der jetzigen Ausformung bedarf?

·         Aber vom stetigen „weiter so“ lebte bisher z.B. die Akademie Montabaur geradezu „fürstlich“. Interessant ist, dass sich die Akademie Montabaur (ADG)  bereits beginnt, neu zu orientieren. Unter www.adginnovation.de ist das deutlich zu sehen. Dort beginnt man, ein „Herz für Startups“ zu finden. Man kreiert das Gründer-Konzept  „Genopreneurship“. Das ist eine „kooperativ getünchte“ Variante von dem, was Prof. Faltin (Berlin) als „Entrepreneurship“ bezeichnet. Was wäre – in dieser Sichtweise – neu? Nicht viel. Nur, dass jetzt mehrere „Entrepreneure“ den Start gemeinsam beginnen.
·         Das Problem beim „Genopreneurship“? Einen Startup in Genossenschaft lediglich über die „Gründerzahl“ zu definieren, ist einfach nur „kindisch“ in einer Zeit, in der man beginnt, darüber nachzudenken, dass „Gründer“ mehr „Folgenbeurteilung“ für ihren Startup übernehmen müssten. Während Faltin verstärkt auf einen „Social Entrepreneurship“ orientiert, ist zu hoffen, dass „Genoentrepreneure“ sich einer (ganzheitlichen) „Folgenbeurteilung“ bewusst werden, wie sich das z.B. beim Konzept „Entredonneurship“ darstellt (ein Mix von nehmen und geben).
·         Und wenn nicht? Dann haben wir es zwar immer noch mit einer Genossenschaft zu tun, aber eine, die nur wenig Kraft hat und kaum zum Vorbild diente, für eine Gesellschaft, die nach mehr Kooperation strebt.
·         Das Konzept „Genopreneurship“ könnte – sofern es gesamtgesellschaftliche bzw. gesamtwirtschaftliche (Folgen-) Reflektionen beinhaltet - durchaus ein zukunftsfähiges Beispiel für einen kooperativen Wandel der Wirtschaft sein. Dann wären wir an dem Punkt angelangt, über das hinauszugehen, was Herr Raiffeisen so treffend - aus der Sicht von damals - niedergeschrieben und angeschoben hat. Heute würde er es vielleicht moderner als „Geno-2.0“ bezeichnen wollen  

·         Die ländlichen Räume, also die Gemeinden, haben mit dem Thema „Landflucht“ zu tun. Die jungen Generationen verlassen „scharenweise“ diese Regionen und drängen in die Oberzentren. Ähnlich der Zeit von Herrn Raiffeisen, als er gegen – natürlich dramatischere Zustände in den ländlichen Gebieten – das „Konzept Genossenschaft“ als Lösung anbot, wäre auch heute eine kooperative Problemlösung – vielleicht sogar eine Art „Bewegung“ nötig, um neuzeitliche Antworten auf Probleme der Dörfer und Gemeinden zu finden. Statt, wie zu Raiffeisen Zeiten, der „Kredit-Wucher“ zu lösen war, und Kreditvereine (Genossenschaften) entstanden, könnten die heute notwendigen Antworten „Bürgergenossenschaften“ heißen. Wie aktuell ist doch der Ruf von Raiffeisen: „Was einer nicht Einzelne nicht schafft, schafft die Gemeinschaft“. Sicherlich, es gibt bereits „Bürgergenossenschaften“. Sie sind jedoch oftmals (noch) zu sehr auf die (soziale) „Mangelverwaltung“ orientiert. Warum eigentlich nicht heute – analog der Raiffeisen-Idee - eine Art „Bürgergenossenschafts-Bewegung“ erzeugen?! Selbsthilfe und Selbstorganisation kann nicht historisch „konserviert“ werden, sondern ist ständig weiterzuentwickeln. Wenn das „Raiffeisen-Jahr“ eine solche Botschaft aussenden würde, hätten die ausgegebenen – wahrscheinlich im Millionen-Bereich liegenden – Euros sogar durchaus Sinn gemacht. …

Zusammenfassung

Trotz aller Vorbehalte, die nicht nur vereinzelt erklangen,  sollten wir den Initiatoren dankbar sein, für ihre Bemühungen.
Sie haben es geschafft, dass das Thema Genossenschaften großartig in die Öffentlichkeit gekommen ist. Wir möchten deshalb gern alle Kritiker aufrufen, mit Kritik zurückhaltender zu sein.
Stattdessen sollte sich Jede/Jeder Person mit „kooperativen Überzeugungen“ bemühen, eine Sichtweise von „jetzt erst recht“ einzunehmen.
Dabei sollte auch bedacht werden, dass man es durchaus schaffen kann eine „Kampagne“ in ganz andere Richtungen intelligent „umzulenken“, z.B. in Richtung von Modernen Genossenschaften. ...
Die „Raiffeisen-Nachfolger“ haben dazu eigentlich gute Vorarbeit geleistet. …

Also gut, nehmen wir z.B. an, die „Westerwälder Erklärung“ wäre irgendwie zu „oberflächlich“ oder gar in die falsche Richtung weisend.
Was hält Gruppen - mit einer anderen Sichtweise – eigentlich auf, eine sensibilisierte Öffentlichkeit mit anderen Sichtweisen zu informieren? Das ist zumindest intelligenter und wertvoller, wie jede Art von Kritik. …

Schon „sticht“ das Argument (potenzieller Kritiker) einfach nicht mehr, man habe dafür keine ausreichenden Mittel. …
Dieser Mittel bedarf es eigentlich auch nicht mehr, denn die Vertreter der „Westerwälder Erklärung“ haben bereits gute Vorarbeit geleistet.
Sie hatten genug Geld und das haben sie – auch im Interesse der Kritiker „gut“ ausgegeben. Das wollten die Initiatoren zwar eigentlich nicht, konnten aber eine „Umwidmung“ auch nicht vermeiden …

Bei näherem Hinsehen, könnten „Kritiker“ sogar eine „Schir1mherrschaft des Bundespräsidenten“ für die Feierlichkeiten der „Raiffeisen-Nachfolger“ entspannt akzeptieren. Der Bundespräsident wird – egal was er sagt – sich nicht von den „Raiffeisen-Nachfolgern“ einvernehmen lassen können. Er wird es schon schwer genug damit haben, die Leistungen der „Raiffeisen-Nachfahren“ zu loben. Wer die bisherigen Äußerungen des „Schirmherrn“ verfolgt, sieht bereits wie er versucht, den „Spagat“ hinzubekommen, in der aktuellen „Raiffeisen-Nachfolger-Politik“ zu erkennen, dass dort etwas wirklich Wertvolles oder gar Neues zu erkennen wäre. Deshalb bleibt ihm eigentlich nichts anderes übrig, wie – ganz allgemein - das „Genossenschaftswesen“ zu loben. …

Die Zukunft heißt „kooperativer Wandel“ – ob mit oder ohne „Raiffeisen“.

Man erkennt – sofern man bereit ist genauer hinzuschauen – klar und deutlich:

·         Die – selbsternannten - Nachfolger von Herrn Raiffeisen sind nur schwer in der Lage, die Meinungs-Führung für einen genossenschaftlichen Wandel zu vollziehen. Sie werden noch eine Weile so tun, als ob sie es könnten. Aber immer mehr wird deutlich sein, dass ihre innere Situation (der sog. „Konzern-Blick“) es nur - ganz schwer und in viel zu engen Bahnen - ermöglicht, sich innerlich wirklich – zeitnah und glaubwürdig - zu erneuern. Das wird in den nächsten Jahren immer deutlicher erkannt werden.
·         Zugleich vollzieht sich eine – unaufhaltsame, wenn auch erst schwer auszumachende – Veränderung im „Gesamt-Bewusstsein“ der Menschen. Sie werden bald erkennen, was wirklich „Miteinander“ ist oder ob nur so getan wird, sozusagen „Miteinander“ als PR-Konzept zu verkaufen. (Das Schließen von Bankfilialen in unzähligen Dörfern und Gemeinden als „Kooperation“ zu „verkaufen“, kann einfach – beim einem veränderten Bewusstsein nicht gelingen) …
·         Umfragen zeigen bereits deutlich: Immer mehr Menschen lieben „Miteinander“. Schon jetzt sind das – stabil – weit mehr als die Hälfte der Bürger in unserem Lande. Kaum vorstellbar, dass sie „Miteinander mögen“ und gleichzeitig es gut finden, dass man die Geldversorgung der Dörfer schwächt, mit noch mehr Kunstdünger die Trinkwasser-Qualität schwächt oder Gemüse, Obst, Wein, Feldfrüchte mit ständig steigenden Mengen belegt. Auch in der Viehwirtschaft wird über erhebliche Veränderungen nachgedacht … Aber das sind genau die Themen, mit denen die Raiffeisen-Nachfolger (noch) ihre enormen Erträge erwirtschaften, mit denen sie damit dann „Feiern“, PR-Agenturen, hohe Verbandskosten und überdurchschnittlich hohe Vorstandsgehälter in den Verbänden finanzieren. Und das alles reicht dann noch nicht einmal aus, um moderate Prüfungsgebühren für Genossenschaften zu schaffen …

Deshalb kommt es jetzt darauf an – möglichst im europäischen Kontext der Genossenschafts-Entwicklungen – (durchaus auch verbandliche) Alternativen aufzubauen, die strikt Kurs auf „kooperative Modernisierung“ nehmen, sozusagen den „Genossenschaften-2.0“  in Theorie und Praxis „Wege frei“ zu machen . Dazu gehört auch ein deutliches Bekenntnis, dass  Genossenschaften der Wegbereiter sind, eine Gesellschaft des „Miteinanders“ aufzubauen. …

Ob Bewegungen, wie z.B. „CoopGo“,  „WeCom“ oder andere – das Raiffeisen-Jahr  nutzen können, neue Impulse für ein „Neues Genossenschafts- und Kooperationsdenken“, wäre zu wünschen. Zu wünschen wäre aber auch, dass sich solche oder ähnliche Bewegungen  – trotz vielleicht durchaus unterschiedlicher Ansätze -  befähigen,  intensiver zu kooperieren.

Wie wäre es, wenn man damit begänne, gemeinsam für ein „Genossenschaft-Parlament“ oder/und einen „KooperationsRat“ einzutreten?!

Warum?

Dann können alle Medien, Politiker, Genossenschaften, Mitglieder – und noch „Unentschlossene“ - selbst erkennen um welch bedeutsame Weichenstellung es jetzt und warum gehen muss. Es geht um nicht mehr, aber auch nicht weniger um:

„Wollen wir jetzt in unserem Lande mehr „Miteinander“ oder weiterhin das bekannte „Gegeneinander?“

Der Weg dahin wird „steinig“ genug, aber wir müssen irgendwann „aufwachen“ und „mündig“ werden, genau diese Frage auf der Tagesordnung zu halten. … 

(Gern können Sie „Coop-Transform“ Ihre Fragen zusenden- info@CoopGo-Transform.de). Wir werden unsere Antworten – möglichst zeitnah - entweder einzeln oder innerhalb eines gleichen Themenkomplexes veröffentlichen. Coop-Transform unterstützt die kooperative Bewegung CoopGowww.CoopGo.de  )

Mitgliederförderung: Das „Grundrecht“ jeder Genossenschaft. Geiz, Gier, Kontrollsucht, etc „nagen“ an diesem Fundament! (1)

*Förderung in und mit Genossenschaften*   CoopGo-Dialoge - GenoLand-Dialoge    * Journalismus de...